Defekte Teile in 737-Jets: US-Luftfahrtaufsicht will Boeing mit Millionenstrafe belegen

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA will gegen Boeing eine Strafe in Höhe von 3,9 Millionen Dollar (umgerechnet 3,5 Millionen Euro) wegen defekter Bauteile in 737-Flugzeugen verhängen. Die Behörde beschuldigt den Hersteller, bei rund 133 Jets Mängel zugelassen zu haben.

Die US-amerikanische Luftfahrtaufsicht FAA will den Flugzeughersteller Boeing mit einer Strafe in Höhe von umgerechnet 3,5 Millionen Euro wegen Mängel in 133 Flugzeugen belegen. Wie in einer am Freitag veröffentlichten Meldung der Behörde mitgeteilt, geht es um die 737-Modellreihe, zu der die nach zwei verheerenden Abstürzen mit Startverboten belegte MAX-Serie und der etwas ältere Flugzeugtyp Next Generation (NG) zählen. Boeing habe nicht ausreichend sichergestellt, dass sich Zulieferer an die Qualitätsvorgaben halten, so die FAA.

Zudem wirft die US-Aufsicht dem Rivalen von Airbus vor, Flugzeuge trotz Wissen um die fehlerhafte Teile zur finalen Zertifizierung der Lufttauglichkeit angemeldet zu haben. Bei den möglichen Mängeln geht es um sogenannte Slat Tracks, Leitschienen am vorderen Rand der Tragflächen der Jets, die etwa zur Drosselung der Geschwindigkeit bei der Landung genutzt werden.

Boeing hat nun 30 Tage Zeit, die Strafe zu zahlen oder anzufechten. Das Unternehmen hat in einer Stellungnahme kein Fehlverhalten eingeräumt, sondern lediglich mitgeteilt, sich der Forderung der FAA bewusst zu sein. Boeing arbeite eng mit seinen Kunden zusammen, um die notwendigen Anpassungen an den betroffenen Flugzeugen vorzunehmen. Bei den 737-NG-Maschinen sei dies bereits geschehen. Bei der Serie 737 MAX werde sichergestellt, dass vor einer Wiederinbetriebnahme alle notwendigen Inspektionen durchgeführt und alle nötigen Teile ersetzt würden. (dpa)

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