Am Dienstag sorgte der republikanische Senator John N. Kennedy aus Louisiana während einer Anhörung vor dem Justizausschuss des Senats für Aufsehen, als er sich zum Epstein-Fall äußerte. Kennedy sagte:
Weihnachtsschmuck, Rigipsplatten und Jeffrey Epstein – nennen Sie drei Dinge, die sich nicht von selbst aufhängen. Das ist, was das amerikanische Volk denkt! Und es verdient Antworten", fuhr der Senator fort.
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Kennedy drängte die bei der Anhörung anwesende Direktorin des Bundesamts für Gefängnisse, Kathleen Sawyer, ehrlich gegenüber der Nation zu sein, was das Ableben Epsteins betrifft. Ihm sei klar, dass Sawyer zwar nicht die Untersuchungen zum Todesfall führe, doch sie solle Druck auf das FBI und andere mit den Ermittlungen betraute Parteien machen, so Kennedy weiter. Der Senator forderte:
Sagt dem amerikanischen Volk, was passiert ist.
Der registrierte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein war im Juli 2019 erneut in den USA verhaftet worden. Dem Milliardär wurde vorgeworfen, einen Sexhandelsring mit Minderjährigen unterhalten zu haben. Hochrangige Persönlichkeiten sollen darin verwickelt sein, darunter auch der britische Prinz Andrew.
Einen Monat nach seiner Festnahme wurde Epstein tot in seiner Zelle aufgefunden. Offiziell handelte es sich sofort um Selbstmord. Daran zweifeln jedoch nicht nur Epsteins Anwälte. Der Ausspruch "Epstein didn't kill himself" ("Epstein hat sich nicht umgebracht") ist in den USA inzwischen zu einem weitverbreiteten Mem geworden.
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Kennedy ist nicht der einzige Senator, der die offizielle Geschichte über Epsteins Tod in Frage stellt. So verwies der Senator Mike Lee auf die Aussage des berühmten Pathologen Michael Baden, wonach Epstein erwürgt wurde. Lee brachte auch sein Erstaunen zum Ausdruck, dass die Überwachungskameras vor Epsteins Zelle just zum Zeitpunkt seines Todes nicht funktioniert haben und die Aufnahmen "unbrauchbar" sein sollen.
Wenn die Überwachungskameras in dieser Nacht versagt haben, wie können wir dann sicher sein, dass er sich selbst getötet hat?", fragte der republikanische Senator.
Sawyer gab zu, dass sie die Kameras von Epsteins Zelle nicht sehen durfte und dass sie auch nicht wisse, wann sie Zugang zu diesen Aufnahmen erhalten werde. Neue Kameras sollten in dem Gefängnis bis zum Jahreswechsel installiert werden, so die Direktorin.
Gefängniswärter wegen Fälschung von Unterlagen verhaftet
Am Dienstag wurden die zwei bereits beurlaubten Gefängniswärter festgenommen, die für die Aufsicht dieses prominenten, kurz zuvor noch als selbstmordgefährdet eingestuften Insassen verantwortlich waren. Eigentlich hätten sie alle halbe Stunde Epsteins Zelle kontrollieren müssen. Doch als sie den 66-Jährigen am frühen Morgen des 10. August tot in seiner Zelle auffanden, hatten sie bereits acht Stunden lang nicht mehr nach ihm gesehen. Anschließend hätten sie laut Anklageschrift auch noch die Unterlagen gefälscht, um zu vertuschen, dass sie ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen waren.
Statt regelmäßiger Rundgänge sollen sie jene Nacht mit Schlafen und Surfen im Internet verbracht haben. Die beiden Wärter sind die ersten, die wegen eines Verbrechens im Zusammenhang mit dem mysteriösen Tod des Pädophilen angeklagt werden.
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Sie sollen auch einem Mitinsassen, der nur wenige Stunden zuvor aus Epsteins Zelle verlegt wurde, damit gedroht haben, "die Schnauze zu halten", sonst werde er dafür "bezahlen", wenn er sich weiter zum Tod seines ehemaligen Zellengenossen äußert.
Nach Epsteins Tod forderte Generalstaatsanwalt William Barr eine "gründliche Untersuchung der schweren Unregelmäßigkeiten" in dem Gefängnis, das zuvor den Ruf hatte, "härter als Guantanamo-Bay" zu sein.
Obwohl Barr erklärte, dass Epsteins Tod nicht bedeute, dass sich nun mögliche Komplizen "in Ruhe zurücklehnen" könnten, hat die Staatsanwaltschaft den Fall Epstein innerhalb eines Monats nach dessen Tod offiziell geschlossen, da sie nicht Anklage gegen einen Toten erheben könne.
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