Anleitungen zum Bombenbau, Fantasien über Anschläge auf Nachrichtensender und Tötung von Aktivisten: In den USA sind schwere Anschuldigungen gegen ein Mitglied des US-Militärs erhoben worden. Dem Soldaten Jarrett William Smith, der in der Militärbasis Fort Riley, Kansas, stationiert war, werde vorgeworfen, Informationen über Sprengstoffe und Massenvernichtungswaffen verbreitet zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag im US-Bundesstaat Kansas mit.
In einem Facebook-Chat soll der 24-Jährige anderen Nutzern nicht nur angeboten haben, ihnen beizubringen, wie man Bomben "im Stil der Afghanen" baut, die per Handy gezündet werden. Er habe auch Fantasien über einen Anschlag auf einen großen amerikanischen Nachrichtensender und die Tötung antifaschistischer Aktivisten geäußert.
Laut Anklageschrift soll er seit dem Jahr 2016 mit einem anderen Amerikaner, Craig Lang, in Kontakt gewesen sein, der in der Ukraine für die rechtsextreme Organisation "Prawyj Sektor" (dt.: Rechter Sektor) kämpfte. Vor seiner Zeit als Soldat soll Smith davon gesprochen haben, in der Ukraine an der Seite der paramilitärischen rechten Gruppierung Regiment Asow kämpfen zu wollen. Noch im August soll er in einem Online-Chat geschrieben haben, nach anderen "Radikalen" zu suchen.
Er soll auch weitere gewalttätige Gedanken zum Ausdruck gebracht haben – einschließlich der Ermordung von Antifa-Mitgliedern oder des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Beto O’Rourke.
Ein verdeckter FBI-Ermittler kontaktierte den Beschuldigten im September über den Chat-Dienst Telegram, wo der 24-Jährige diesem Auskunft zum Bombenbau mit Utensilien aus dem Supermarkt gab. Die Anleitung sei "sehr genau" gewesen, hätte nach Einschätzung von Experten des FBI aber nicht zu einem "brauchbaren" Sprengsatz geführt.
Aus der Anklageschrift geht hervor, dass der 24-Jährige unter anderem zugegeben hat, in Online-Chats regelmäßig zum Bau von Sprengkörpern angeleitet zu haben, um "Chaos zu verursachen". Der Beschuldigte ist den Angaben zufolge seit dem Jahr 2017 Rekrut der US Armee und war zuletzt in Kansas stationiert. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm laut Staatsanwaltschaft bis zu 20 Jahren Haft und eine Geldstrafe von bis zu 250.000 US-Dollar (rund 227.000 Euro).
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