Die Gesichtserkennungstechnologie, so die Ansicht von Millionen Aktivisten in den USA, weist zu viele Fehler auf. In Tests mit Politikern in Kalifornien stufte die Software von Amazon Kongressmitglieder fälschlicherweise als Tatverdächtige ein. Besonders viele davon waren Personen mit dunkler Hautfarbe. Die Amazon-Software wird von über 200 Polizeistationen genutzt.
Die Technologie wird von den Behörden ohne Einverständnis der betroffenen Person genutzt und bezieht auch US-Bürger mit ein, die nicht vorbestraft sind.
Auf der Webseite BanFacialRecognition haben sich Aktivistengruppen in den USA zusammengeschlossen, die 15 Millionen Mitglieder umfassen. Organisiert wurde der Versuch, Gesichtserkennungstechnologie verbieten zu lassen, von der Gruppe "Fight for the Future".
Der stellvertretende Direktor der Gruppe Evan Greer sagte in einer Erklärung gegenüber Fox News:
Gesichtserkennung ist eine der autoritärsten und investivsten Formen der Überwachung, die je geschaffen wurden, und sie breitet sich aus wie eine Epidemie. (...) Wir müssen diese Technologie völlig verbieten, sie wie biologische oder nukleare Waffen behandeln, und sie vor einer Ausdehnung bewahren bevor es zu spät ist.
In Oakland, San Francisco und Sommerville wurde den Strafverfolgungsbehörden bereits untersagt, Gesichtserkennungstechnologie zu nutzen. Bernie Sanders, der bei den Präsidentschaftswahlen 2020 für die Demokraten kandidieren will, forderte ein generelles Verbot. Gegner der Technologie kritisieren die Fehlerquote und die Voreingenommenheit, die in die Software einprogrammiert wurde. Menschen könnten sich im öffentlichen Raum nicht frei und unbedarft bewegen, ohne Opfer der Technik zu werden.
Laut einer Studie des Pew Research Centers haben 56 Prozent der US-Bürger keine Einwände gegen die Nutzung von Gesichtserkennung in der Strafverfolgung. Für 59 Prozent ist es akzeptabel, wenn diese Technik Anwendung in Bezug auf das Ermessen von Sicherheitsrisiken findet. Je jünger die Befragten, desto geringer die Akzeptanz für den Einsatz der Technik.
Anders sieht jedoch die Einstellung in Bezug auf Unternehmen aus. Diesen trauen nur 36 Prozent einen sicheren Umgang mit der Software zu.
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