In einem am Sonntag ausgestrahlten Interview der Sendung "Meet the Press" bei NBC fragte Moderator Chuck Todd den Präsidenten, ob er von seinen Beratern "in eine militärische Aktion gegen den Iran gedrängt" werde – vermutlich als Hinweis auf die aggressiven Äußerungen des Nationalen Sicherheitsberaters John Bolton.
Ich habe zwei Gruppen von Leuten: Ich habe Tauben und ich habe Falken", antwortete Trump. "John Bolton ist absolut ein Falke. Wenn es an ihm läge, würde er es mit der ganzen Welt auf einmal aufnehmen.
Trump räumte weitere Bedenken über den Einfluss Boltons, der während der Regierungen von Ronald Reagan und George W. Bush schon im Weißen Haus gedient hat, aus.
Das spielt keine Rolle, weil ich beide Seiten will", sagte Trump.
Trump verteidigte seine Bilanz der Bewahrung des Friedens. Er hatte sich schon im Jahr 2003 gegen die Invasion des Iraks ausgesprochen. Vor vier Tagen entschied er, einen Angriff gegen den Iran als Reaktion auf einen Drohnenabschuss abzubrechen, weil er nicht "verhältnismäßig" gewesen wäre und mit "150 Toten" geendet hätte.
Dies war schon das zweite Mal innerhalb von 24 Stunden, dass Trump gezwungen war, Bolton zu unterstützen. Am Samstag sagte er, dass der Beamte "einen sehr guten Job macht", fügte aber hinzu, dass er "sehr verschiedener Meinung" mit ihm über den Nahen Osten sei.
Bolton selbst verbrachte den Sonntag in Jerusalem. Von dort aus warnte er Teheran davor, "die Vorsicht der USA und die Diskretion nicht mit Schwäche zu verwechseln" und forderte sein Publikum auf, "dran zu bleiben" für die weitere Entwicklung des Patts.
Nach seiner Ernennung im vergangenen Jahr hat Bolton seinen Posten genutzt, um sich für einen Regimewechsel im Iran und in Venezuela einzusetzen. Er gilt als Architekt der verstärkten Versuche, Präsident Nicolás Maduro zu stürzen.