Für gewöhnlich haben Soldaten der US-Armee zwei Uniformen in ihrem Spind. Einmal die an ihren Tarnmustern zu erkennende Kampfuniform sowie die auch als Ausgehuniform bezeichnete Dienstuniform. Seit dem Jahr 2007 ist Letztere in einem dunklen Blauton gehalten und wird auch als "Army Blue" bezeichnet.
Allerdings ist sie leicht zu verwechseln mit den ebenfalls in blau gehaltenen Uniformen der Marine und der Luftwaffe. Und auch die Dienstanzüge von Polizisten, Feuerwehrleuten und Berufspiloten ähneln ihr stark – zu stark, wie die US-Armee befindet.
"Die Leute denken, du bist ein Polizist. Ständig halten sie dich an und fragen dich nach dem Weg", erläuterte Kenneth Preston, Oberstabsfeldwebel a.D., das Verwechslungsdilemma gegenüber der New York Times.
Grund genug, sich nach einer neuen Dienstuniform umzuschauen. Es ist jedoch nicht der einzige Grund, wie die US-Zeitung in einem Artikel vom Wochenende feststellte. Einleitend heißt es in dem Bericht der New York Times:
Die Armee der Vereinigten Staaten wollte eine schicke neue Dienstuniform, eine, die sich in einem schwierigen Rekrutierungsumfeld hervorhebt und das Image der Armee nach einer Generation spaltender Kriege aufpoliert.
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Es musste also eine Uniform her, die positive Assoziationen weckt und ihre Träger mit Stolz erfüllt. "Wir fragten, zu welchem Zeitpunkt der Dienst der Armee an unserer Nation allgemein anerkannt wurde, und die Antwort kam sehr schnell", schildert Oberstabsfeldwebel Daniel Dailey die Suche nach der neuen Armeebekleidung.
Und die Antwort lautete: im Zweiten Weltkrieg. Schließlich war dieser laut New York Times das letzte Mal, als "die Nation in einem großen Krieg den totalen Sieg feierte". "Dieser Sieg, diese Wirkung auf die Nation wird auch heute noch von den Söhnen und Töchtern und Enkeln und Enkelinnen der 'Größten Generation' verspürt", führt Dailey aus.
Jennifer Craik, Professorin für Mode an der Queensland University of Technology in Australien, hält das für den Grund, warum der neue alte Look gewählt wurde:
Der Zweite Weltkrieg wird als gerechter Krieg betrachtet, als ein guter Krieg. Diese Uniform sagt: 'Wir sind die Guten'.
US-Präsident Donald Trump lobte "diese schönen neuen Uniformen" bereits während einer Präsentation im April. Ob die Nation deshalb nun – anders als etwa im Vietnamkrieg oder im Irakkrieg 2003 – bei zukünftigen Kriegseinsätzen geschlossen hinter der Armee stehen wird, ist allerdings zu bezweifeln. Denn selbst die schönste Uniform macht einen Krieg nicht gerechter.
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