Der chinesische Telekommunikationsgigant Huawei, der im vergangenen Jahr sogar den US-amerikanischen Rivalen Apple als zweitgrößten Smartphone-Hersteller der Welt ablöste, wurde kürzlich im Westen wegen angeblicher Spionage ins Visier genommen und als Sicherheitsbedrohung dargestellt.
Daraufhin wurde Regierungsbehörden in Washington die Verwendung von Huawei-Technologie sowie von Geräten der chinesischen Firma ZTE untersagt. Berichten zufolge wird auch erwogen, ein vollständiges Verbot der Verwendung der Produkte für US-Unternehmen in Betracht zu ziehen.
Zhu Min, ehemaliger stellvertretender Leiter der "People's Bank of China", sagte am Dienstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gegenüber CNBC:
Ich kann Ihnen sagen, dass nach den Huawei-Ereignissen der chinesische Geldfluss ins Silicon Valley versiegen. Und es wird auch kein US-Geld mehr in China investiert werden.
Die Überprüfung von Huawei fand inmitten eines erbitterten Handelskriegs zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt statt, der Milliarden Dollar kostete, nachdem die Zollgebühren für Zwangsmaßnahmen verhängt worden waren. Der Handelskrieg könnte nach Meinung von Zhu zu einem "Technik-Krieg" werden:
Die Psychologie hat sich wirklich verändert, denn der technische Krieg ist der Krieg mit den ausgeprägtesten gegenseitigen Verflechtungen. Das US-Kapital bewegt sich überallhin, das chinesische ebenfalls.
Washington ist mit seinen Bedenken und der Ergreifung von Maßnahmen, um die chinesischen Technologieunternehmen anzugreifen, nicht allein. In Australien und Neuseeland war Huawei einer eingehenden Prüfung ausgesetzt, als deren Folge letztes Jahr der ZTE die Bereitstellung von 5G-Technologie für ihre Netzwerke untersagt wurde, wobei nationale Sicherheitsbedenken geltend gemacht wurden.
Einige europäische Länder, darunter Norwegen, äußerten ebenfalls Bedenken gegenüber Huawei. Das Unternehmen bestritt die Spionagevorwürfe und verpflichtete sich, regionale Gesetze einzuhalten. Norwegen sagte, das Land erwäge, Huawei von der norwegischen 5G-Telekommunikationsstruktur auszuschließen.
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