Aufgrund steigender Unsicherheiten: Schlechte Prognosen für US-Wirtschaft im Jahr 2019

Der Handelsstreit zwischen China und den USA hält an, die Verschuldung von Privathaushalten in den USA wächst. 2018 konnte Washington durch Deregulierung und Steuererleichterungen einen Abschwung verhindern, der sich aber für 2019 nicht mehr aufhalten lässt.

2018 wuchs die Wirtschaft der USA um drei Prozent. Die Prognosen für die US-Wirtschaft für dieses Jahr sehen schlechter aus. Die drei Prozent werden voraussichtlich nicht mehr erreicht. Stattdessen wird von einem Wachstum von 2,3 bis 2,5 Prozent ausgegangen. Grund sind die Abnahme der positiven Effekte, die die Steuererleichterungen der US-Wirtschaft brachten, und die Unsicherheiten auf dem Markt etwa durch den Handelsstreit zwischen Peking und Washington und die wachsende Schuldenlast der US-Bürger.

Jeremie Cohen-Setton, Wissenschaftler am Peterson Institute for International Economics, prognostiziert:

Der fiskale Schub wird zu einer Steuerlast, und eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen bedeutet, dass das Wachstum verlangsamt wird. (...) Die Lockerungen nehmen ab, daher wird es einen höheren Lohndruck geben. 

Experten bewerten die im Dezember getroffene Entscheidung des Fed (Federal Reserve System) zur Zinserhöhung als "fragwürdig" und "fehlerhaft". Ingesamt viermal wurden die Zinssätze in den USA im letzten Jahr erhöht. Es wird davon ausgegangen, dass die Zinsen in diesem Jahr zweimal erhöht werden. 

Verschuldung von Privathaushalten in den USA 

Auf dem Immobilienmarkt der USA geht die Schere zwischen den Preisen für Immobilien und den Einkommen bei steigenden Hyptothekenpreisen weiter auseinander. Weitere Schuldenfallen für US-Bürger sind Kredite für das Studium und Automobile. Ende 2017 beliefen sich die Kredite für die Anschaffung eines Fahrzeugs bei US-Bürgern auf 568,8 Milliarden Dollar. Rund 44 Prozent der US-Amerikaner sind zum Kauf eines Automobils auf Kredite angewiesen. 

Zu den Unsicherheiten zählt auch der Regierungs-Shutdown. Beamte werden nicht bezahlt oder in den Zwangsurlaub geschickt. US-Präsident Donald Trump will damit die Demokraten zwingen, seiner Grenzmauer zu Mexiko zuzustimmen. Unklar ist, ob die USA auch Zölle auf importierte Autos und Autoteile erlassen werden. Besonders die deutsche Automobilbranche wäre davon betroffen.

Mehr zum ThemaBörsenexperte: Nach Ausbruch des Handelskrieges werden USA nach chinesischer Pfeife tanzen müssen