Im Jahr 2014 musste die Leitung des Umweltprogramms des Pentagon einräumen, dass es sich mit 39.000 verseuchten Gegenden durch das US-Miltär in den USA zu befassen hat. Das Trinkwasser rings um 126 Militärstützpunkte enthält gesundheitsschädliche Elemente, welche als krebsgefährdend gelten und auch ungeborenes Leben schädigen können. Zu diesem Ergebnis kam ein Bericht des "House Armed Services Committee". Die meisten Verunreinigungen stammen von PFAS (polyfluoralkyl substances). Dabei handelt es sich um einen giftigen Löschschaum.
Maßnahmen, wie Filter einzuführen und Wasser in Flaschen für die Familien der US-Militärangehörigen zu liefern, sollen helfen, langfristige Schäden zu beseitigen. Die Ergebnisse einer Langzeitstudie zur Gesundheitsschädigung von US-Militärs und deren Familien in den USA wird erst im kommenden Jahr veröffentlicht.
Das japanische Inselreich Okinawa ist ein anschauliches Beispiel für die Umweltverschmutzung und Zerstörung, die durch die hohe Präsenz des US-Militärs verursacht wird. Millionen Tonnen von Sand und Erde sollen hier Korallenriffe zerstören, die Heimat von 262 gefährdeten Arten, um Platz für einen neuen US-Stützpunkt zu schaffen. Hier liegen auch die Weidegründe des vom Aussterben bedrohten "Okinawa-Dugongs" (Seeschweins), der ein Symbol von Okinawa ist.
Der Investigativ-Journalist Jon Mitchell hat gemeinsam mit einer Organisation auf Okinawa herausgefunden, dass Diesel und andere Abwässer der US-Stützpunkte die Flüsse und das Grundwasser für die Einwohner verseuchen. Auch in Schlangen wurden Spuren verbotener chemischer Substanzen nachgewiesen. Die Anwohner sorgen sich, dass ihre Fischgründe verseucht werden. Vonseiten der US-Armee gibt es wenig Aufklärung. Es bleibt unklar, wie sehr die Umwelt auf Okinawa gelitten hat und weiterhin leiden wird. In Japan sind rund 40.000 Soldaten stationiert, weitere 35.000 in Südkorea.
In einem Bericht von Military Times wird die Leidensgeschichte einer Fliegerin namens Kelly dargelegt, die 1975 im Alter von 19 Jahren auf der George-Luftwaffenbasis stationiert war. Ihre Kolleginnen warnten sie, nicht schwanger zu werden. Kurz nach ihrem Einzug auf den Stützpunkt wurde sie bereits krank. Sie zog sich Infektionen der Harnwege zu und musste Antibiotika einnehmen. Allen Warnungen zum Trotz wurde Kelly schwanger. Mindestens zwei Fehlgeburten folgten. Sie konnte keine Kinder mehr bekommen. Ihr Mann starb an einer seltenen Plasma-Krebsart. Über Facebook fand sie 300 andere Frauen, die auf der gleichen Basis tätig waren und ihr Schicksal bis in die 1990er teilten. Dann wurde der Stützpunkt geschlossen. Noch heute wird versucht, auf der George-Luftwaffenbasis aufzuräumen und die chemischen Giftstoffe zu beseitigen. Außerhalb der USA gibt es rund 800 US-Militärstützpunkte.