Die US-Regierung erwägt, Googles Suchmaschine zu regulieren. Das sagte der Wirtschaftsberater des Präsidenten, Larry Kudlow, am Dienstag. Zuvor hatte sich Donald Trump auf Twitter darüber beklagt, dass Google die Suchergebnisse "manipuliert", indem sie vor allem negative Nachrichten über den US-Präsidenten anzeigt. Des Weiteren kritisierte Trump, dass Google gezielt konservative Nachrichtenkanäle benachteilige. Die Suchmaschine verstecke "Informationen und Neuigkeiten, die gut sind", um ihn schlecht dastehen zu lassen.
Sie kontrollieren, was wir sehen können und was nicht. Das ist eine sehr ernste Situation - wir werden uns darum kümmern!", kündigte Trump an.
Das Internet-Unternehmen wies die Vorwürfe zurück. Ein Google-Sprecher teilte mit, Ziel der Suchmaschine sei es, Nutzern binnen Sekunden "die relevantesten Antworten" anzuzeigen. "Die Suche wird nicht dazu genutzt, um eine politische Richtung vorzugeben, und wir beeinflussen unsere Ergebnisse nicht nach einer politischen Ideologie. Wir ordnen die Suchergebnisse nie so an, um eine politische Stimmung zu manipulieren", sagte er weiter. Jährlich gebe es Hunderte Verbesserungen des Such-Algorithmus.
Vermutlich geht Trumps Kritik auf einen Bericht seines Lieblingssenders Fox News zurück, der sich wiederrum auf einen Beitrag der konservativen Plattform PJ Media bezog. Diese hatte eine Analyse durchgeführt, wonach 96 Prozent der Google-Einträge zu einer Suche nach "Trump" auf Artikel liberaler Medien verweisen, die dem US-Präsidenten nicht wohlgesonnen sind.
In seinem Tweet sprach Trump davon, dass "96 Prozent der Resultate (einer Suche) nach 'Trump News' von linksgerichteten Medien stammen, (sei) sehr gefährlich". Auf die Frage eines Reporters, ob Google einer Art Regulierung unterworfen werden müsse, sagte Kudlow:
Wir werden Sie das wissen lassen. Wir schauen uns das an.
Welche Schritte möglicherweise konkret erwogen werden, ließen sowohl Trump als auch sein Wirtschaftsberater offen.
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