Am 1. Juli 2018 steht in Mexiko eine Reihe wichtiger politischer Entscheidungen an. Neben den Präsidentschaftswahlen und jenen zu den Parlamentskammern werden unter anderem die Gouverneure in acht Bundesstaaten, die Regionalparlamente in 30 von 32 Bundesstaaten und eine Vielzahl an Bürgermeistern und Gemeindeparlamenten gewählt. Der Urnengang gilt damit als der größte in der Geschichte Mexikos.
Blickt man auf den Wahlkampf zurück, der in zwei Wochen zu Ende gehen wird, dürfte es jedoch auch einer der blutigsten gewesen sein. Erst vor wenigen Tagen erschoss ein Trupp mutmaßlicher Killer aus einem Drogenkartell den Bürgermeister einer Kleinstadt im gewaltgeplagten Bundesstaat Michoacán, als dieser für seine Wiederwahl werben wollte. Erst wenige Tage zuvor starb ein Kongresskandidat nach einem Schussattentat in der Grenzprovinz Coahuila.
Der jüngste Mord ereignete sich in der Gemeinde La Florida, die zur Stadt Taretan gehört. Der Bürgermeister der Gemeinde, Alejandro Chávez Zavala, wollte am Rande seines Wahlkampfs sein Unterstützerteam besuchen. Wie die örtlichen Polizeibehörden Breitbart Texas mitteilten, war Chávez mit seiner Frau unterwegs, als mehrere Männer in einem schwarzen Ford Lobo vorbeifuhren und das Feuer eröffneten. Beide wurden getroffen: Chávez selbst starb wenig später im Krankenhaus der nahegelegenen Stadt Uruapan. Seine Frau befindet sich immer noch in kritischem Zustand.
Vor einer Woche schoss ein Unbekannter auf Fernando Purón, den früheren Bürgermeister der Grenzstadt Piedras Negras am Rio Grande in der Provinz Coahuila. Purón strebte ein Kongressmandat an. Es soll den Polizeibehörden zufolge gelungen sein, zwei Tatverdächtige zu identifizieren, Verhaftungen gab es bis dato jedoch nicht.
Bis zum heutigen Tag sind im Laufe der aktuellen Wahlkampfperiode mindestens 114 Politiker in Mexiko einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Das Consultingunternehmen Etellekt hat bis zum 12. Juni 113 davon dokumentiert, der Fall in La Florida ist dort noch nicht verzeichnet. Der Wahlkampf hat im September 2017 begonnen. Hinter den meisten Morden an Politikern in Mexiko werden Drogenkartelle vermutet.
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