US-Präsident Trump verteidigt Witkoffs Taktik bei den Friedensverhandlungen zur Ukraine

US-Präsident Donald Trump dementiert Mediengerüchte, denen zufolge sein Gesandter Steve Witkoff bei den Vermittlungsgesprächen zum Ukraine-Konflikt mit dem russischen Präsidentenberater Juri Uschakow "zu prorussisch" agiert haben soll.

US-Präsident Donald Trump hat seinen wichtigsten Ukraine-Unterhändler Steve Witkoff offensiv verteidigt, nachdem das Nachrichtenportal Bloomberg in einem Artikel behauptete, die Redaktion habe ein durchgesickertes Telefongespräch zwischen Witkoff und einem hochrangigen Kreml-Beamten erhalten (Bezahlschranke). Am Dienstag veröffentlichte Bloomberg die demnach authentische Abschrift des Gesprächs zwischen Witkoff und dem russischen Präsidentenberater Juri Uschakow vom 14. Oktober. Weder Russland noch die USA haben dessen Echtheit bestätigt. 

Auf die Frage an Bord der Air Force One, in einem Gespräch mit Reportern auf dem Weg nach Florida zum Thanksgiving-Feiertag, ob Gesandter Witkoff die Russen darin "coache", wie sie mit Trump am besten umgehen sollten, antwortete der Präsident, er wisse nichts von der angeblichen Indiskretion. Er bezeichnete Witkoffs Vorgehen als "üblich" und fügte lediglich hinzu, dass der Gesandte, ein ehemaliger Immobilienentwickler, sowohl Russland als auch der Ukraine "die Bedingungen verkaufen" müsse. Dazu erklärte er:

"Nun, ich habe davon nichts gehört, aber das ist ganz normal. Er muss dies der Ukraine verkaufen, er muss die Ukraine an Russland verkaufen. Das ist die Aufgabe eines Verhandlungsführers."

Wörtlich gab Trump weiter zu Protokoll:

"Das ist es, was ein Verhandlungsführer tut. Man muss sagen: 'Seht mal, sie wollen das – ihr müsst sie damit überzeugen.' Das ist eine ganz normale Form der Verhandlung. Ich könnte mir vorstellen, dass er dasselbe zur Ukraine sagt. Jede Partei muss Zugeständnisse machen."

Auf die Nachfrage, ob Witkoff "zu prorussisch" sei, antwortete Trump mit Nein, um weiter vor den Journalisten auszuführen:

"Sehen Sie, dieser Krieg kann noch Jahre dauern. Und Russland hat viel mehr Einwohner, viel mehr Soldaten. Wenn die Ukraine einen Deal aushandeln kann, ist das eine gute Sache. Ich denke, das ist für beide Seiten großartig."

Ebenfalls am Dienstag veröffentlichte Bloomberg eine angebliche Abschrift eines Telefongesprächs zwischen Uschakow und dem russischen Investitionsbeauftragten und Ukraine-Unterhändler Kirill Dmitrijew. Dmitrijew hat umgehend erklärt, die Abschrift sei gefälscht. Russische Beamte hatten zuvor westlichen Medien vorgeworfen, Desinformationen zu verbreiten, um Trumps Vermittlungsbemühungen zu untergraben.

Die Unterhändler der USA und der Ukraine trafen sich am Wochenende in Genf, woraufhin Trump erklärte, sein ursprünglicher 28-Punkte-Friedensplan sei mit zusätzlichen Beiträgen sowohl Russlands als auch der Ukraine "verfeinert" worden.

Trump ließ am Dienstagabend via Truth-Social-Beitrag mitteilen, dass er Witkoff angewiesen habe, sich erneut in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen, während US-Armeeminister Dan Driscoll weiterhin mit ukrainischen Beamten in Kontakt bleiben werde.

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