"Sei still, Schweinchen": Trump reagiert gereizt auf Frage von Reporterin zu Epstein

Eklat an Bord der Präsidentenmaschine: Gegenüber Journalisten hatte Donald Trump bekräftigt, von den Machenschaften des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein nichts gewußt zu haben. Als eine Reporterin nachhakte, unterbrach Trump sie harsch und blaffte sie an – und zwar nicht gerade auf die staatsmännische Art.

Der Epstein-Skandal spaltet die Anhänger des US-Präsidenten. Viele Aktivisten der MAGA-Bewegung fordern von Donald Trump die Freigabe aller Akten zum Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, einschließlich der sogenannten "Kundenliste". Doch Trump lehnte das ab und sprach von einem Ablenkungsmanöver der Demokraten, die allerdings auf Stimmen der Republikaner angewiesen sind, um im Kongress die Freigabe von Akten durchzusetzen.

Erst vor Tagen hatte sich Trump deswegen mit einer langjährigen, lautstarken Unterstützerin überworfen. Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene hatte zuvor Trumps Umgang mit der nicht erfolgten Freigabe der Epstein-Akten kritisiert, die der US-Präsident im Wahlkampf versprochen hatte. Greene kündigte an, für die Freigabe der Akten zu stimmen.

Als Reaktion darauf hat Trump sie als "Verräterin" bezeichnet und behauptet, die Akten seien eine "Fälschung der Demokraten". Doch dann erfolgte eine überraschende Kehrtwende des Präsidenten: Trump wies die Republikaner an, im Repräsentantenhaus für die Freigabe zu stimmen. Die Republikaner hätten "nichts zu verbergen", so Trump.

Wie gereizt der US-Präsident auf das Thema inzwischen reagiert, zeigt ein Vorfall, der sich an Bord der Air Force One ereignet hat. Gegenüber Journalisten beteuerte er, von Epsteins Machenschaften "nichts gewusst" zu haben, der im August 2019 in einer Gefängniszelle Selbstmord begangen haben soll, was aber von vielen Menschen bezweifelt wird.

"Jeffrey Epstein und ich hatten viele Jahre lang ein sehr schlechtes Verhältnis", erklärte Trump. Er selbst sei nie auf der Privatinsel von Epstein gewesen, im Gegensatz zum ehemaligen Präsidenten Bill Clinton, der "angeblich 28 Mal dort" war, wie Trump ausführte. Deswegen handele es sich um einen Skandal der Demokraten, so der US-Präsident. 

Daraufhin kam es zu einer Nachfrage einer Reporterin, die wissen wollte, warum Trump die Akten nicht freigebe, wenn sie doch nichts Belastendes gegen ihn enthalten. Ganz zu Ende stellen konnte sie ihre Frage nicht, denn der US-Präsident grätschte dazwischen, zeigte mit dem Finger auf sie und blaffte sie an mit den Worten: "Sei still, Schweinchen!" ("Quiet, piggy!")  

Der Vorfall hatte sich bereits am Freitag ereignet, inzwischen ist das entsprechende Video viral gegangen. Bei der Reporterin handelt es sich laut Medienberichten um eine Mitarbeiterin von Bloomberg. Das Weiße Haus hat sich zu dem Vorfall noch nicht geäußert.

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