Erste Risse in MAGA-Bewegung: Taylor Greene beklagt nach Trump-Kritik massive Anfeindungen

Eine Frontfrau der MAGA-Bewegung bricht mit Trump, da dieser nichts von den Epstein-Akten wissen will. Greene verurteilte Trumps Angriffe auf Iran, stellte sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und brach ein Tabu, als sie Israels Krieg im Gazastreifen als "Völkermord" bezeichnete.

Nach den Attacken von Präsident Donald Trump im Streit um die Ermittlungsakten zu dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein wird die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene eigenen Angaben zufolge massiv bedroht. Die Politikerin und langjährige Trump-Unterstützerin schrieb am Samstag im Kurznachrichtendienst X, dass sich private Sicherheitsfirmen mit Warnungen an sie gewandt hätten. Die Drohungen gegen sie würden vom "mächtigsten Mann der Welt" genährt, so Greene. "Als Frau nehme ich Drohungen von Männern ernst."

US-Präsident Trump hatte zuvor der ultrarechten Republikanerin Marjorie Taylor Greene seine Unterstützung entzogen. Grund dafür war, dass seine langjährige Anhängerin dessen Umgang mit der Affäre um Sexualstraftäter Jeffrey Epstein kritisiert hatte. In einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social distanzierte sich Trump demonstrativ von der "durchgeknallten" Kongressabgeordneten, die sich seiner Meinung nach trotz seiner "rekordartigen Erfolge für unser Land" immer nur mit Beschwerden zu Wort melde.

Trump bestreitet, eine engere Beziehung zu dem Sexualstraftäter gehabt zu haben, der im Jahr 2019 in Haft verstorben ist. Jüngst veröffentlichte E-Mails und Dokumente legen jedoch das Gegenteil nahe. Zudem zeigen zahlreiche Videos und Fotos aus früheren Jahren die beiden Millionäre gemeinsam.

In den vergangenen Monaten wich die 51-jährige Republikanerin bereits mehrfach von Trumps Linie ab. Besonders lautstark trat die Abgeordnete aus dem Südstaat Georgia als Kämpferin für die vollständige Freigabe der Epstein-Akten auf.

Greene verurteilte Trumps Angriffe auf Iran, stellte sich gegen milliardenschwere Waffenlieferungen an die Ukraine und brach innerhalb der republikanischen Partei ein Tabu, als sie Israels Krieg im Gazastreifen im August als "Völkermord" bezeichnete. Greene hatte sich in den vergangenen Wochen lautstark mit den Demokraten solidarisiert, die die Subventionen für Krankenversicherungen verlängern wollen, um steigende Kosten für Millionen Amerikaner zu verhindern. Die Republikaner lehnen dies jedoch entschieden ab.

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