US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat eine außergewöhnliche Anordnung erlassen: Hunderte der ranghöchsten Generäle und Admirale der US-Streitkräfte sollen nächste Woche auf dem Marine-Corps-Stützpunkt in Quantico, Virginia, zusammenkommen. Der Grund für das Treffen ist bislang unbekannt, was innerhalb des Militärs Besorgnis und Unsicherheit auslöst.
Nach Angaben von mehr als einem Dutzend Quellen, die mit der Situation vertraut sind, betrifft die Anordnung alle Offiziere im Rang eines Brigadegenerals oder höher und deren Äquivalent in der Marine, die Kommandopositionen innehaben, sowie ihre wichtigsten Berater. Stabsoffiziere sind ausgenommen. Rund 800 Generäle und Admirale sind in den USA und in zahlreichen Auslandseinsätzen stationiert, unter anderem in Europa, im Nahen Osten und im Asien-Pazifik-Raum.
"So macht man das nicht",
sagte ein ranghoher Offizier über die ungewöhnliche Praxis, Kommandeure ohne Angabe der Tagesordnung einzuberufen.
"Die Leute sind sehr besorgt. Sie haben keine Ahnung, was das bedeutet."
Andere äußerten Spekulationen über mögliche Auswirkungen auf die Einsätze und fragten, ob Schlüsselkommandeure im Pazifik oder anderen Konfliktregionen ihre Posten verlassen müssten.
Das Treffen fällt in eine Phase umfassender personeller und strategischer Veränderungen im Pentagon. Seit Amtsantritt hat Hegseth die Zahl der Generäle um etwa 20 Prozent reduziert, zahlreiche Spitzenkräfte entlassen – darunter den Vorsitzenden des Generalstabs, die Befehlshaber der Teilstreitkräfte sowie mehrere hochrangige Navy-SEAL- und Nachrichtendienstoffiziere – und das Verteidigungsministerium umbenannt, nun offiziell "Department of War". Viele der Entlassungen betrafen überproportional Frauen in Führungspositionen.
Zudem bereitet die Administration eine neue nationale Verteidigungsstrategie vor, die den Schutz des Heimatlandes in den Vordergrund rücken soll, nachdem China über Jahre als größte Sicherheitsbedrohung der USA galt. Einige Analysten vermuten, dass das bevorstehende Treffen diese strategischen Weichenstellungen behandeln könnte, konkrete Bestätigungen gibt es jedoch nicht.
Pentagon-Sprecher Sean Parnell bestätigte, dass Hegseth die obersten Militärführer Anfang der nächsten Woche ansprechen wird, gab jedoch keine weiteren Details bekannt. Die beispiellose Versammlung hat Sicherheitsbedenken ausgelöst und Spekulationen über mögliche Konsequenzen für die weltweiten US-Militäroperationen angefacht.
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