Berühmt, aber nicht immun: Khaby Lame trifft Trumps Grenzregime

TikTok-Star Khaby Lame wurde in den USA wegen eines Visum-Verstoßes festgenommen und zur Ausreise gezwungen. Trumps neue Migrationspolitik greift hart durch – selbst Internetstars sind nicht mehr sicher. Für Trump zählt kein Ruhm, sondern eine knallharte Linie.

Khaby Lame hat Millionen zum Lachen gebracht – nun bringt ihn ein Screenshot ins Schleudern. Der weltweit gefeierte TikTok-Star wurde in den USA festgenommen, weil er sein Visum überzogen hatte. Eine Routinesache? Vielleicht. Doch ein Tweet des rechten Influencers Bo Loudon lässt Zweifel aufkommen.

Loudon, ein selbst ernannter "Patriot" aus dem Umfeld von Barron Trump, veröffentlichte auf X ein Foto aus der ICE-Datenbank, das Lames Status offenlegte. Gleichzeitig brandmarkte er den Entertainer als "linksextremen TikToker", garniert mit steuerrechtlichen Andeutungen. Was zunächst nach politischem Theater klang, hatte Konsequenzen: Wenige Tage später wurde Khaby Lame von US-Behörden in Nevada festgesetzt.

Offiziell heißt es, Khaby Lame habe bei seiner Einreise ein gültiges Visum vorgelegt – das jedoch am Tag seiner Festnahme bereits abgelaufen war. Die Behörden zeigten sich kulant und erlaubten ihm die freiwillige Ausreise, die Lame umgehend antrat. Er wurde zuletzt in Mailand gesichtet.

Doch die Fragen bleiben: Wie kam es zur schnellen Reaktion der ICE? Ist Loudons Denunziation bloßer Zufall – oder der zündende Funke? Und wie sicher sind Influencer noch, wenn politische Aktivisten mit Zugang zu Datenbanken und digitalem Einfluss gezielt gegen sie vorgehen?

Khaby Lames wortlose Komik war eine internationale Erfolgsgeschichte. Nun steht er für etwas anderes: die neue Verletzlichkeit der Netzprominenz. Wer Millionen erreicht, wird sichtbar – und damit angreifbar.

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