Marc Fogel, ein amerikanischer Lehrer, der seit mehr als drei Jahren in Russland wegen Verstoß gegen das geltende Cannabis-Gesetz inhaftiert war, wurde am Dienstagabend von Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Zuvor erfolgte seine Freilassung im Rahmen eines "Deals". Der US-Präsident erklärte vor Journalisten, dass Moskau der Freilassung von Marc Fogel, einem ehemaligen Mitarbeiter der US-Botschaft, der wegen Drogenhandels zu 14 Jahren Haft verurteilt wurde, im Rahmen einer "sehr fairen und vernünftigen Vereinbarung" zugestimmt hat, ohne "viel" dafür zu verlangen.
Der Kreml hat sich zu der Einschätzung in Washington noch nicht geäußert, demgegenüber lobte das Weiße Haus den gesamten Vorgang als "Zeichen des guten Willens", nachdem der US-Sonderbeauftragte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, mit dem freigelassenen Fogel am Dienstag in die USA zurückgekehrt war.
Das offizielle Statement des Weißen Hauses lautet auf der Webseite:
"Versprechen gemacht, Versprechen gehalten. Präsident Trump versprach der Familie Fogel, Marc nach Hause zu bringen, und heute ist Marc auf dem Weg. Nach dreieinhalb Jahren Inhaftierung in Russland ist Marc endlich frei."
Trump erklärte vor zahlreichen Medienvertretern:
"Wir wurden von Russland eigentlich sehr freundlich behandelt.
Der US-Sender CNN zitiert Trump mit den Worten:
"Es ist ein Zeichen des guten Willens der Russen und ein Zeichen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen, um den brutalen und schrecklichen Krieg in der Ukraine zu beenden."
Auf die Frage von einem Journalisten, ob Washington Moskau "irgendetwas im Gegenzug" gegeben habe, machte Trump eine kurze Pause, bevor er antwortete:
"Nicht viel. Nein, sie waren sehr nett."
Im Verlauf des gestrigen Tages begrüßte Trump Fogel persönlich im Weißen Haus, lehnte es aber erneut ab, Einzelheiten des Deals zu nennen, obwohl er andeutete, dass "morgen noch jemand freigelassen wird, von dem Sie wissen werden". Auf Fragen einer Reporterin erwiderte er einleitend:
"Sie waren sehr, sehr fair. Sehr vernünftig. Nicht wie die Angebote, die man in den letzten Jahren gesehen hat."
Der US-Präsident wiederholte seine Hoffnung, dass dieses Ereignis den Weg zur Beendigung des Ukraine-Konflikts ebnen würde. Auf die Frage, ob er persönlich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Freilassung von Fogel gesprochen habe, antwortete Trump:
"Dazu möchte ich nichts sagen. Ich möchte nur sagen, dass ich sehr zu schätzen weiß, was sie getan haben, indem sie Marc nach Hause gehen ließen (...) Wir schätzen Präsident Putins... was er getan hat."
Fogel drückte auch seine Dankbarkeit aus, indem er den Präsidenten und alle am Deal Beteiligten Helden nannte. Den russischen Präsidenten Putin bezeichnete er als "sehr großzügig" und "staatsmännisch", weil er ihm die Rückkehr in seine Heimat ermöglichte, nachdem er mehr als drei Jahre wegen "Drogenhandels" im Gefängnis verbracht hatte. Trump erklärte, es sei "eine Ehre", bei der Freilassung "eine kleine Rolle" gespielt zu haben.
Fogel arbeitete fast ein Jahrzehnt lang als Geschichtslehrer an der anglo-amerikanischen Schule in Moskau, wo Kinder von US-Diplomaten zu seinen Schülern gehörten. Im Mai 2021 verlor er seine diplomatische Immunität. Im August desselben Jahres wurde er am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen, nachdem die Behörden Marihuana und Haschischöl in seinem Besitz gefunden hatten.
Im Anschluss der Gerichtsverhandlung wurde er zu 14 Jahren Haft verurteilt, nachdem russische Beamte ihn beschuldigt hatten, die verbotenen Substanzen seien sorgfältig in seinen persönlichen Sachen versteckt gewesen.
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