US-Präsident Donald Trump ist der Ansicht, dass die Kollision eines Passagierflugzeugs mit einem Militärhubschrauber in der Nähe des Reagan-Flughafens bei Washington hätte verhindert werden können. Seinen Angaben zufolge befand sich die Maschine auf einem routinemäßigen Landeanflug, während die Hubschrauberbesatzung den Kurs hätte ändern müssen. Auf der Social-Media-Plattform Truth Social schrieb der US-Präsident:
"Das Flugzeug befand sich auf einer perfekten und routinemäßigen Anflugbahn zum Flughafen. Der Hubschrauber steuerte über einen längeren Zeitraum direkt darauf zu. Die Nacht war klar, die Lichter des Flugzeugs waren eingeschaltet – warum ist der Hubschrauber nicht gestiegen, gesunken oder ausgewichen? Warum hat der Tower dem Hubschrauber keine klaren Anweisungen gegeben, anstatt nur zu fragen, ob er das Flugzeug sieht? Das ist eine schlimme Situation, die vermeidbar gewesen wäre."
Experten des Nationalen Verkehrssicherheitsrats untersuchen den Vorfall gemeinsam mit der US-Luftfahrtbehörde FAA. Das FBI erklärte, es gebe keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Wie der Fernsehsender CBS News berichtet, ist das Unglück über Washington der erste große Flugzeugabsturz in den USA seit mehr als 15 Jahren. Robert Isom, CEO von American Airlines, der Muttergesellschaft der betroffenen Passagiermaschine, brachte sein tiefes Mitgefühl angesichts der Tragödie zum Ausdruck. "Dies ist ein schwerer Tag für uns alle", zitiert ihn ABC News aus einer Videoansprache.
Derzeit prüft die russische Botschaft, ob sich unter den Opfern der Flugzeugkatastrophe russische Staatsbürger befinden. Bekannt ist bereits, dass die ehemaligen Weltmeister im Paarlauf der russischen Nationalmannschaft, die Trainer Jewgenija Schischkowa und Wadim Naumow, sowie die Bronzemedaillengewinnerin der sowjetischen Meisterschaften im Paarlauf, Inna Woljanskaja, an Bord waren. Dies erklärte Ari Sakarjan, Manager des Weltmeisters Ilja Malinin, gegenüber der Nachrichtenagentur TASS.
Woljanskaja arbeitete mindestens sieben Jahre als Trainerin im US-Bundesstaat Virginia und reiste mit dem Team des Ashburn Ice House zu den Meisterschaften. Als Paarläuferin startete sie für die Sowjetunion an der Seite von Waleri Spiridonow. Gemeinsam gewannen sie sechs internationale Wettbewerbe. Nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn lebte sie in den USA.
Ein Passagierflugzeug vom Typ Bombardier CRJ700 der PSA Airlines, einer Tochtergesellschaft von American Airlines, kollidierte am 29. Januar gegen 21:00 Uhr Ortszeit beim Landeanflug mit einem Militärhubschrauber vom Typ Sikorsky H-60. Trümmerteile der Maschine stürzten in den Potomac River. An Bord der Maschine befanden sich 60 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder, in dem Hubschrauber drei Soldaten. Laut CBS wurden derweil mindestens 19 Leichen aus dem Fluss geborgen.
Die Sikorsky H-60 ist ein Militärhubschrauber aus der Produktion von Sikorsky Aircraft. Igor Sikorski (1889-1972) war ein in Russland geborener Luftfahrtpionier, der später in die USA auswanderte. In den 1910er-Jahren entwickelte er in Russland einige der ersten mehrmotorigen Flugzeuge. Nach seiner Emigration in die USA gründete er 1923 die Sikorsky Aircraft Corporation und wurde zum Wegbereiter des modernen Hubschraubers. Sein bekanntestes Modell, die Sikorsky R-4, war 1942 der erste in Serie produzierte Hubschrauber der Welt. Sikorskys Entwicklungen haben die militärische und zivile Luftfahrt nachhaltig geprägt.
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