Die vom designierten US-Präsidenten Donald Trump für das Amt des Geheimdienstchefs vorgesehene Tulsi Gabbard war eine eifrige Leserin von RT-Nachrichten. Wie ABC News am Donnerstag berichtete, verfolgte die Politikerin die russische Website auch noch lange nach dem Verbot des Senders durch Washington.
In dem Artikel wurde behauptet, dass die Lektüre von RT Gabbard ungeeignet dafür macht, eine Rolle in Trumps zukünftiger Regierung zu spielen.
Der designierte Präsident hatte Mitte November bekannt gegeben, dass er Gabbard für den Posten des obersten Geheimdienstchefs vorschlägt, was bei den Vertretern des Establishments Empörung auslöste, die die Personalie als große Sicherheitsbedrohung bezeichneten.
Die Abgeordnete Debbie Wasserman Schultz bezeichnete Gabbard als "wahrscheinliche russische Agentin". Damit spiegelt sie die Verleumdungen wider, denen das ehemalige Mitglied der Demokratischen Partei seit Jahren ausgesetzt ist. Hillary Clinton behauptete 2019, dass Moskau Gabbard für die Vorwahlen im Jahr 2020 "präpariert" habe und sagte voraus, dass sie später als Unabhängige kandidieren würde. Gabbard unterstützte jedoch Joe Biden und stieg aus dem Rennen aus.
ABC News vermutet, dass Gabbards außenpolitische Positionen "nicht von einer verdeckten Geheimdienstrekrutierung … sondern von ihren unorthodoxen Medienkonsumgewohnheiten geprägt wurden".
Anonyme Vertraute erzählten dem Sender, dass ihre ehemalige Chefin "regelmäßig Artikel der russischen Nachrichtenseite RT las und teilte" und die Tatsache ignorierte, dass die USA diese Seite 2017 als "wichtigstes internationales Propagandaunternehmen des Kremls" bezeichneten. ABC News fügte hinzu, dass "den ehemaligen Mitarbeitern unklar ist, ob oder wann sie aufgehört hat, die Seite zu besuchen."
Gabbard, die in der Nationalgarde diente und derzeit in der Armeereserve ist, hat die "ewigen Kriege" kritisiert, in die die USA im Laufe der Jahre verwickelt waren. Ihrer Auffassung nach dienen solche Konflikte nicht den US-amerikanischen Interessen.
Während sie zunächst Joe Bidens Umgang mit dem Ukraine-Konflikt unterstützte, wurde sie später skeptisch gegenüber dieser Politik. Diese Veränderung "hat ihre Kritiker im Bereich der nationalen Sicherheit am meisten aufgewühlt", so ABC News.
Die Politikerin verließ die Demokratische Partei im Jahr 2022 und blieb zwei Jahre lang unabhängig. Im Oktober gab sie auf einer Kundgebung für Trumps Präsidentschaftskampagne bekannt, dass sie der Republikanischen Partei beigetreten ist.
Mehr zum Thema - Simonjan: Die USA beschuldigen uns der Taten, die sie selbst ohne jede Reue tun