Trump nominiert Lockdown-Kritiker Bhattacharya als Fauci-Nachfolger

Eine weitere Personalentscheidung im US-Gesundheitswesen sorgt für Aufsehen: Donald Trump hat den prominenten Lockdown-Kritiker und Gesundheitsökonmen Jay Bhattacharya zum Leiter der größten staatlichen medizinischen Forschungseinrichtung und damit zum Nachfolger des Lockdown-Hardliners Fauci nominiert.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat mit Jay Bhattacharya einen führenden Skeptiker des Lockdowns während der sogenannten "COVID-Pandemie" zum nächsten Direktor einer wichtigen US-Gesundheitsbehörde ernannt. Trump erklärte am Dienstagabend (Ortszeit), er habe den an der Stanford University ausgebildeten Arzt und Wirtschaftswissenschaftler Jay Bhattacharya für die Leitung der National Institutes of Health (NIH), der weltweit größten staatlich finanzierten medizinischen Forschungseinrichtung, nominiert.

Bhattacharya wurde während der Pandemie zum Gesicht eines heftig umstrittenen offenen Briefes  – bekannt als Great Barrington Declaration – der sich gegen weitreichende Abriegelungen (Lockdown) aussprach. Darin forderten die Verfasser und Unterzeichner eine Alternative zum Lockdown und empfahlen, sich auf den Schutz gefährdeter Gruppen wie älterer Menschen zu konzentrieren.

Der 1968 geborene Jayanta (Jay) Bhattacharya ist Professor für Medizin, Wirtschaft und Gesundheitsforschung an der Stanford University. Er führt das Stanford Center for Demography and Economics of Health and Aging als dessen Direktor. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Ökonomie des Gesundheitswesens. Als Leiter des NIH wird er auch zum Nachfolger des Maßnahmen-Hardliners Anthony Fauci.

Die Ernennung von Bhattacharya vervollständigt Trumps Spitzenteam für das öffentliche Gesundheitswesen der USA, das am 20. Januar die Regierungsgeschäfte übernehmen wird. Kurz nach seiner Wahl hatte Trump angekündigt, den ehemaligen Rivalen im Rennen um die Präsidentschaft, Robert F. Kennedy Jr., zum US-Gesundheitsminister nominieren zu wollen. Kennedy galt während der "Corona-Pandemie" als ausgewiesener Impfstoffskeptiker. Außerdem fordert er seit Jahren eine strengere Regulierung von Nebenstoffen in Lebensmitteln.

In einer am Dienstag in sozialen Netzwerken verbreiteten schriftlichen Erklärung teilte Trump mit, dass Bhattacharya mit Kennedy zusammenarbeiten werde, um "die NIH wieder zu dem goldenen Standard der medizinischen Forschung zu machen, indem sie die Ursachen und Lösungen für Amerikas größte gesundheitliche Herausforderungen, einschließlich unserer Krise der chronischen Krankheiten, untersuchen".

Bhattacharya teilte auf X, ehemals Twitter, mit, er fühle sich geehrt, ausgewählt worden zu sein. Zu seinen Absichten im Amt schrieb er:

"Wir werden die amerikanischen wissenschaftlichen Institutionen so reformieren, dass sie wieder vertrauenswürdig sind und die Früchte der exzellenten Wissenschaft einsetzen, um Amerika wieder gesund zu machen."

In Deutschland löste die Nominierung von Bhattacharya indes interessante Dialoge auf X (früher Twitter) aus. Die Bloggerin Aya Velázquez schrieb den Lockdown- und Impfpflichtfanatiker Christian Drosten mit der Frage an, ob er sich noch erinnern könne, wie er während der "Pandemie" den US-amerikanischen Wissenschaftler angegriffen und als "Verschwörungstheoretiker" diffamiert hat:

"Huhu, Christian Drosten, schon gesehen, wer in den USA zum neuen NIH-Direktor nominiert worden ist? Richtig – der Mann, den Sie als Lügner und Pseudoexperten verunglimpft haben. Ich habe Neuigkeiten für Sie: Das hat er nicht vergessen."

Drosten antwortete darauf: 

"Wissen Sie, es gibt so manche, die sich damals mit groben Fehleinschätzungen positioniert haben und es später nicht fertigbrachten, sich zu korrigieren. Das ist Psychologie. Diese Personalie ist Politik. Es ist aber nicht so, dass mich das irgendwie betrifft, falls sie das hoffen." 

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