Ein Brief, in dem Albert Einstein den US-Präsidenten warnte, dass Nazideutschland imstande sein könnte, eine Atombombe zu entwickeln, wurde nach Mitteilung des Auktionshauses Christie's für beinahe vier Millionen US-Dollar ersteigert.
Die Warnung des Wissenschaftlers soll die Einrichtung des Manhattan Projects durch die USA ausgelöst haben, um nukleare Waffen zu erforschen und zu entwickeln. Dieses führte zum ersten Einsatz von Atombomben in der Geschichte – gegen Japan im Jahr 1945.
Das zweiseitige Dokument, das sich an den damaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt richtete, hatte der Physiker 1939, wenige Wochen vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, verfasst und unterzeichnet. Einstein schrieb über die Arbeiten Nazideutschlands an einem Atomprogramm und legte nahe, es könne zur Entwicklung "extrem mächtiger Bomben" führen. Er rief zum "schnellen Handeln" auf und drängte Washington, Uranerz zu horten und mit der Arbeit an einer eigenen Atomwaffe zu beginnen.
Später wurde Einsteins Brief von seinem Studenten Leo Szilard und einer Gruppe weiterer Wissenschaftler ergänzt. Er wurde persönlich im Weißen Haus übergeben und ist heute Teil der Dauerausstellung des Franklin D. Roosevelt Museums in New York, das die Bibliothek des Präsidenten beherbergt.
Der kurze Brief, der am Dienstag bei Christie's verkauft wurde, ist das Original, das Szilard aufbewahrt hatte und später in die Hände von Sammlern gelangte. Es wurde als Teil der Versteigerung einer Sammlung angeboten, die dem Mitbegründer von Microsoft, Paul Allen, gehörte, der 2018 im Alter von 65 starb.
Einstein soll den Brief später wegen seiner Rolle, damit aus den USA das (damals) einzige Land gemacht zu haben, das Atomwaffen produzierte, bereut haben. Aus dem Jahr 1947 ist von ihm das Zitat überliefert: "Hätte ich gewusst, dass den Deutschen die Herstellung einer Atombombe nicht gelingen würde, ich hätte keinen Finger gerührt."
Einstein beteiligte sich außerdem an Kampagnen gegen Atomwaffen und fasste sein Erschrecken darüber in folgendem Satz zusammen: "Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen."
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