Mandelas Enkel kritisiert USA wegen Restriktionen gegen RT

Nach der Ankündigung von US-Restriktionen gegenüber RT fordert Nkosi Zwelivelile Mandela: "US-amerikanische Bürger müssen erkennen, wie die Redefreiheit und der Journalismus zum Schweigen gebracht werden." Das RT-Verbot sei vergleichbar mit dem Verbot von Al Jazeera in Palästina.

Nkosi Zwelivelile Mandela, der Enkel von Nelson Mandela, hat in einem Exklusivinterview mit RT die zunehmende Heuchelei der USA gegenüber der Meinungsfreiheit verurteilt. Mandela sagte:

"Die Rhetorik, die aus den USA kommt, ist die gleiche, die wir im besetzten Palästina erleben, wo Al Jazeera von der zionistischen Organisation verboten und aus dem besetzten Palästina vertrieben wurde."

"Heute werden Sie Zeuge derselben Heuchelei in den USA, wo RT demselben Verbot unterworfen wird, das Al Jazeera erlebt hat."

Das US-Finanzministerium kündigte am Mittwoch eine neue Runde Sanktionen an, die sich gegen russische Medienschaffende richten, darunter auch gegen RT-Führungskräfte. Das Ministerium erklärte, es wolle damit vor den Präsidentschaftswahlen im November gegen "bösartige Beeinflussungsversuche" auf US-amerikanischem Boden vorgehen.

Das US-Justizministerium hat Anklage gegen zwei russische Staatsbürger erhoben, die gegen das Gesetz zur Registrierung ausländischer Agenten von 1939 verstoßen haben sollen. Ihnen wird vorgeworfen, im Auftrag der russischen Regierung englischsprachige Inhalte zu produzieren und an das US-Publikum zu verbreiten.

US-Bürger müssten erkennen, wie die Redefreiheit und der Journalismus zum Schweigen gebracht würden, betonte Mandela. Er forderte: "Es kann nicht hingenommen werden, dass in der freien Welt eine derartige Unterdrückung herrscht." Zolani Mkiva, Generalsekretär des südafrikanischen Kongresses traditioneller Führer, hat die USA außerdem für die Vorwürfe gegenüber Russland kritisiert, wonach Russland sich angeblich in die US-Wahlen eingemischt habe.

In einem Interview mit RT bezeichnete Mkiva die Anschuldigungen als "lächerlich" und sagte: "Es ist sehr interessant, dass ein Land [die USA], das sich selbst als den ultimativen Vertreter der Demokratie im Universum positioniert hat, denkt, dass seine eigenen Prozesse leicht von Ländern gestört oder gehackt werden könnten, die es als zweitrangige Länder betrachtet." Zudem glaube Mkiva nicht, dass Russland ein Interesse daran hat, sich in die US-Wahlen einzumischen. Russland respektiere bekanntermaßen die Souveränität anderer Nationen, lautete seine Begründung:

"Russland, wie wir es kennen und wie wir es immer gekannt haben, ist ein Land, das großen Respekt vor der Souveränität der Nationen der Welt hat", so Mkiva. 

Dem Südafrikaner zufolge könnten diese Anschuldigungen mit der Sorge über die mögliche Wahl des republikanischen Spitzenkandidaten Donald Trump zusammenhängen. Dieser hat bereits seine Absicht bekundet, die Beziehungen zwischen den USA und Russland verbessern zu wollen. 

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