Von Maria Müller
Das US-amerikanische VAERS-System zur statistischen Erfassung von Impfungen und ihren Nebenwirkungen ist mit dem deutschen RKI-Datenbericht oder der Datensammlung des Paul-Ehrlich-Instituts vergleichbar. Sie sollten der Öffentlichkeit glaubhafte Informationen über die Impfkampagnen gegen SARS-CoV2 und deren Nebenwirkungen liefern. Doch die Institutionen haben extrem versagt. In den USA erschien nun eine neue Untersuchung die verdeutlicht, wie VAERS (Vaccine Adverse Event Reporting System) die aus der Bevölkerung gemeldeten Informationen über Impfschäden und Todesfälle in seiner Statistik unvollständig registriert hat. Dadurch wird die wahre Anzahl der Opfer falsch dargestellt.
Die renommierte Fachzeitschrift Researchgate.net veröffentlichte eine wissenschaftliche Untersuchung von Albert Benavides und Herve Seligman zu diesem Thema. Benavides ist Datenprüfer im Medizinbereich und VAERS-Analytiker sowie Gründer des Portals VAERSAware.com. Seligman ist Evolutionsbiologe und Genetiker, er lehrte an Universitäten in mehreren Ländern.
VAERS manipulierte die Eintragung von Patientendaten
Die Studie bestätigt, dass VAERS besonders die Todesfälle von Kindern nach der COVID-19-Impfung zu niedrig beziffert hat. Ähnliches gilt für die Gesamtzahlen der Meldungen von Todesfällen und schweren Verletzungen bei Menschen aller Altersgruppen. Demnach registriert VAERS viele Fälle mittels unvollständig ausgefüllter Meldeformulare und umgeht damit ihre statistisch korrekte Einordnung.
Durch systematische Unterlassungen bei den Registrierungsdaten – vor allem der Altersangabe – werden mehr als doppelt so viele Todesfälle von Kindern (als offiziell beziffert) in den VAERS-Statistiken versteckt.
Nach einer Datensuche der Organisation "med.alerts.org" in der VAERS-Datenbank vom 28. Juni 2024 ergeben sich folgende – offizielle – Ziffern:
Man fand 37.734 Todesfälle nach Impfungen gegen Covid-19. Darunter sind Kinder im Alter von sechs Monaten bis unter 18 Jahren mit 197 Fällen angegeben, Personen zwischen 18 und 80+ Jahren sind mit 24.610 Todesfällen registriert; bei weiteren 12.927 Fällen wurde kein Alter angegeben – das ist die größte Gruppe. Sie umfasst 34,26 Prozent der gesamten, offiziell genannten Todesfälle. Die Autoren prüften die Frage, wie viele Kinder in dieser Rubrik enthalten sind.
Im Anschluss an diese Liste kann man die ausgefüllten elektronischen Meldeformulare auf 3.774 online-Seiten einsehen. In den Formularen, die auf der Web-Seite von VAERSAware.com abgebildet sind, blieb die Rubrik "Alter" leer.
Mehr als doppelt so viele Kinder verstorben oder für immer behindert
Die Untersuchungen der Autoren haben ergeben, dass in der Gruppe der VAERS-Statistik, in der das Alter der Todesopfer offiziell als "unbekannt" angegeben wird, insgesamt 538 Todesfälle von Kindern zu finden sind.
Diese Zahl wurde jedoch nicht in die offizielle Statistik über Todesfälle von Kindern aufgenommen – deren Gesamtzahl mit 197 angegeben wurde – da man ja angeblich nicht wisse, ob es sich um Kinder handele. Beide Gruppen zusammen addieren sich zu 735 Todesfällen von zuvor geimpften Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs Monaten bis 17 Jahren. Die Kinder erlitten überwiegend einen qualvollen Tod, das wird aus den Einzelfallbeschreibungen deutlich.
Die Altersangaben sind in der VAERS-Statistik bei Kindern weniger häufig eingetragen als bei anderen Altersgruppen. Sie fehlen besonders bei Kleinkindern unter fünf Jahren – obgleich sie in der dazugehörigen Beschreibung der Fälle im Meldeformular nachzulesen sind. Mit dieser Methode werden die wahren Todeszahlen bei geimpften Kindern verschleiert. Mit ansteigendem Patientenalter werden die Jahresdaten dann häufiger vermerkt. Zusätzlich fanden die Autoren der Studie heraus, dass Altersangaben bei Fällen mit schweren Impffolgen häufiger als bei leichten Nebenwirkungen verschwiegen werden.
Wie man den versteckten Todesfällen auf die Spur kam
Laut der Studie wurden bei VAERS monatlich 3.000 bis 5.000 Berichte über tödliche und nicht tödliche Nebenwirkungen durch COVID-19-Impfstoffe eingereicht. Die Studienautoren filterten die Meldungen ohne Altersangabe aus jeder neuen monatlichen Gesamtmenge heraus und identifizierten so insgesamt über 37.746 Todesopfer der mRNA-Impfungen. Sie verglichen diese mit den dazugehörigen Beschreibungen der Impfschäden, wobei sich zeigte, dass die Altersangaben von dort problemlos in die offizielle Statistik hätten übernommen werden können. Es fehlte ganz offensichtlich der "politische Wille". Insgesamt geben 34,26 Prozent der VAERS-COVID-Schadensberichte kein Patientenalter an – obwohl das Alter zu den ersten Daten gehört, die das Gesundheitspersonal notiert. Die meisten VAERS-Impfberichte werden elektronisch übermittelt und die Metadaten sind leicht zu überprüfen.
Es gibt Fälle, bei denen Personen Berichte eingereicht hatten, die entweder nie veröffentlicht wurden, oder man hat sie veröffentlicht und dann später wieder gelöscht, ohne die Betroffenen davon zu informieren.
Die Forscher erklärten, dass sie mindestens 32.000 gelöschte Schadensberichte im Zusammenhang mit COVID-19-Impfstoffen identifiziert haben, von denen 1.100 Todesfälle betrafen. Überdies kam zutage, dass in 32 Prozent der COVID-19-Todesfallberichte kein Bundesstaat vermerkt ist, was offenbar Nachforschungen erschweren soll.
Man beobachtete eine weitere Praxis, nämlich die der "absichtlichen Verzögerung bei der Veröffentlichung von Berichten". In einem der Beispiele wurde ein Todesfallbericht erst 927 Tage nach der Meldung in der Datenbank veröffentlicht.
Viele Unstimmigkeiten bei den Chargennummern und den Herstellern
Zudem gebe es bei den VAERS-Meldungen viele Unstimmigkeiten zwischen den eingetragenen Chargennummer der Covid-19-Impfstoffeund dem im Meldeformular benannten Impfstoffhersteller. Durch die Gegenprüfung der Daten und das Zuordnen der Impfstoffnummern zu einem Impfstoff ließe sich beispielsweise feststellen, dass bestimmte Chargen "giftiger" sein könnten, belegt durch die bei anderen Chargen angezeigten Daten.
Die Autoren identifizierten in den VAERS-Dateien Tausende solcher Berichte – und ebenso etwa 50.000 Fälle, bei denen im Meldeformular der Hersteller der COVID-19-Impfstoffe als "unbekannt" angegeben wurde – obwohl er ein paar Zeilen weiter unten, im Begleittext des gleichen Formulars, eindeutig genannt wird.
Schwere unerwünschte Ereignisse – statistisch versteckt
Berichte über schwerwiegende unerwünschte Ereignisse – wie Herzstillstand, Schlaganfall oder sogar Tod – sind zwar in der schriftlichen Zusammenfassung jedes Meldeformulars aufgeführt, doch die dafür bestimmten Stellen wurden im Formular selbst nicht angekreuzt – oder gelöscht. Deshalb erscheint die Meldung in der VAERS-Statistik nicht als Todesfall oder schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis.
Bei einer Kongressanhörung im Februar 2024 wurde der Verdacht geäußert, dass VAERS wahrscheinlich "nicht alle eingegangenen legitimen Berichte" veröffentlicht, weil es darunter auch Fälschungen gäbe. Doch die meisten Berichte über Nebenwirkungen der Impfungen werden von einem Krankenhaus oder einer Institution des Gesundheitswesens eingereicht. Das ist aus der medizinischen Fachsprache ersichtlich. Des Weiteren muss VAERS laut Vorschriften jeden Bericht daraufhin überprüfen, ob es sich um ein Duplikat oder um eine Fälschung handelt. Häufig werden dafür zusätzliche Informationen angefordert.
Die Behauptung, VAERS könne manche Angaben nicht überprüfen und deshalb den Fall nicht registrieren, sei falsch, bemerkten die Autoren, da stets Familienangehörige und Ärzte zu finden sind. Außerdem habe man gelöschte VAERS-Berichte mit einem speziellen Kommentar gefunden: "Dies wurde von einem erreichbaren Arzt eingereicht."
Eine nicht öffentliche Datenbank
Die Autoren fanden heraus, dass VAERS zwei Versionen seiner Datenbank unterhält – aber nur eine davon öffentlich zugänglich ist. Berichte, in denen die Daten "bereinigt" oder aktualisiert wurden, sind nicht in den öffentlich zugänglichen Daten enthalten.
Der Daten-Analytiker Albert Davides stellt fest, dass Verspätungen, gelöschte oder unvollständige Berichte oder fehlende Altersangaben nicht versehentlich geschehen können, denn gemäß dem "US-Gesetz über Impfschäden bei Kindern" von 1986 sind die Verantwortlichen von VAERS dazu verpflichtet, das System zur Kontrolle der Arzneimittelsicherheit korrekt zu bearbeiten. Das gehört zu ihren Aufgaben, die sie seit Jahrzehnten routinemäßig ausführen.
Die VAERS-Datenbank wird von der FDA (U.S. Food and Drug Administration) und den CDC-Zentren (Centers for Disease Control and Prevention) verwaltet, die dem US-Gesundheitsministerium unterstehen.
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