Die republikanische Kongressabgeordnete Lauren Boebert hat von US-Präsident Joe Biden ein Lebenszeichen gefordert. Der 81-Jährige wurde seit seinem positiven Test auf das Coronavirus nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.
Am Sonntag hatte Biden unerwartet über die sozialen Medien angekündigt, dass er aus dem Präsidentschaftsrennen 2024 aussteigen und Vizepräsidentin Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten für die Wahl im November unterstützen werde. Die Ankündigung löste Spekulationen über Bidens Befinden aus, da die Nachricht nicht wie üblich von Fotos oder Videos des Präsidenten begleitet wurde.
In einer Reihe von Nachrichten auf X forderte Boebert daraufhin am 22. Juli, dass Biden bis 17 Uhr an diesem Tag einen "Lebensnachweis" vorlegen müsse. Wörtlich schrieb die Abgeordnete:
"Ich verlange heute bis 17:00 Uhr einen Lebensnachweis von Joe Biden.
Er muss vor die Kamera treten und diskutieren, ob er sich bewusst ist, dass er ausgestiegen ist.
Verstecken ist vollkommen inakzeptabel."
Im Laufe des Tages wiederholte die Kongressabgeordnete ihre Forderung mehrfach, unter anderem in einem Kommentar zu einem Beitrag des politischen Aktivisten Charlie Kirk. Dieser hatte über ein unbestätigtes Gerücht berichtet, wonach Biden tot sein oder im Sterben liegen könnte. Laut Kirk stammte dieses Gerücht von der Polizei von Las Vegas.
Nach Kirks Informationen soll der Präsident am vergangenen Mittwoch in Las Vegas einen nicht weiter spezifizierten medizinischen Notfall erlitten haben. Daraufhin habe er kurzfristig eine Wahlkampfveranstaltung abgesagt und sei nach Delaware abgereist. Kirk schrieb:
"Anscheinend war in der Gerüchteküche der Polizeibehörde davon die Rede, dass Joe Biden im Sterben liegt oder möglicherweise bereits tot ist."
Er forderte die Bürger auf, sich eingehender mit der Geschichte zu befassen.
Unterdessen hat Bidens Team verlauten lassen, dass sich der Präsident erfolgreich von dem Virus erhole. Vizepräsidentin Kamala Harris behauptete, dass sich der Präsident "viel besser" fühle. Der Arzt des Weißen Hauses, Kevin O'Connor, schrieb einen Brief, in dem er erklärte, dass Biden seine zehnte Dosis Paxlovid bekommen habe und dass seine Symptome fast vollständig abgeklungen seien.
Dr. O'Connor schrieb:
"Sein Puls, sein Blutdruck, seine Atemfrequenz und seine Temperatur sind absolut normal. Seine Sauerstoffsättigung ist in der Raumluft weiterhin ausgezeichnet. Seine Lunge bleibt frei. Der Präsident erfüllt weiterhin alle seine präsidialen Pflichten."
Boebert wies diese Aussagen allerdings zurück. Ein Brief eines Arztes sei kein Beweis dafür, dass Biden nicht tot ist. Der Präsident müsse dem amerikanischen Volk beweisen, dass er noch am Leben ist. Der Arzt müsse vor dem Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses Rede und Antwort stehen, so die Abgeordnete in einer weiteren Nachricht auf X:
"Ich möchte diesen Arzt vor dem Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses. Wir haben VIELE Fragen."
Mehr zum Thema - Nach Biden-Rückzug – Wahrnehmungen und Kommentare in Deutschland seitens Politik und Medien