US-Präsident Joe Biden hat das Angebot von Donald Trump abgelehnt, sich nach seinem desaströsen Auftritt in der ersten Fernsehdebatte im vergangenen Monat mit einer weiteren, nicht geplanten Gegenüberstellung "reinzuwaschen". "Lassen Sie uns diese Woche eine weitere Debatte führen, damit der schläfrige Joe Biden der ganzen Welt beweisen kann, dass er das Zeug zum Präsidenten hat", schlug Trump vor. Außerdem solle das außerplanmäßige Duell ohne Moderatoren und 'von Mann zu Mann' stattfinden.
In einem Interview mit Lester Holt von NBC am Dienstag sagte Biden, er werde nur zum vereinbarten Zeitpunkt mit Trump debattieren. "Ich werde mit ihm zu dem Zeitpunkt debattieren, zu dem wir es vereinbart haben. Und ich habe zugestimmt, ihn im September zu debattieren", erklärte der US-Präsident. Das zweite Aufeinandertreffen der beiden ist für den 10. September geplant, wobei ABC News als Gastgeber fungieren wird.
Biden reagierte damit auf Holts Anmerkung, wonach eine kurzfristige Debatte in den kommenden Wochen eine Chance für ihn wäre, "wieder aufs Pferd zu steigen". "Ich bin auf dem Pferd. Wo waren Sie denn? Ich war auf 22 Großveranstaltungen, habe Tausende Mensch getroffen, überwältigende Menschenmassen. Es ist eine Menge passiert. Ich sitze auf dem Pferd", konterte Biden. Außerdem, so fügte er hinzu, benötige er weder Notizen noch einen Teleprompter.
"Ich kann rausgehen und alle Fragen beantworten", erklärte er. Mehrere US-Nachrichtenagenturen berichteten in den letzten Wochen, dass Spender und Funktionäre der Demokraten darauf hinarbeiten, Biden aus dem Rennen zu drängen. Axios berichtete in der vergangenen Woche, dass ein "Anti-Biden-Netzwerk", zu dem auch Veteranen der Obama- und Clinton-Administration gehören, versuchen, Biden zu beseitigen. Sie wollen stattdessen einen Kandidaten aufstellen, der ihrer Meinung nach eine bessere Chance hat, die Wahl im November zu gewinnen. Biden sagte Holt am Dienstag, er werde seine schlechte Leistung bei der nächsten Debatte nicht wiederholen. Der US-Präsident kündigte an:
"Ich habe nicht vor, noch einmal auf diesem Niveau aufzutreten."
Nachdem Biden während der Debatte gegen Trump am 27. Juni gebrechlich und verwirrt gewirkt hatte, mehren sich die Rufe nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen. Nach Angaben der New York Times haben demokratische Spender rund 90 Millionen Dollar an Spenden zurückgehalten, um die Partei davon zu überzeugen, den 81-jährigen Präsidenten auf dem Wahlzettel zu ersetzen. Biden hat jedoch darauf bestanden, weiter im Rennen zu bleiben.
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