Biden an die Verärgerten: Fordern Sie mich heraus und kandidieren Sie für das Präsidentenamt

Der US-Präsident äußerte seine große Enttäuschung über die "Eliten", die nach dem misslungenen TV-Duell die Diskussion über Bidens geringe Chancen anheizten, Donald Trump zu besiegen. Biden betonte auch, er habe nicht vor, sich aus dem Wahlkampf zurückzuziehen.

Der amtierende 46. US-Präsident Joe Biden forderte von den Mitgliedern seiner Demokratischen Partei, die mit seinem Auftritt bei der ersten TV-Debatte unzufrieden sind und ebenso von seiner nachfolgenden Weigerung, sich vom Wahlkampf zurückzuziehen, auf dem Nominierungs-Parteitag im August ihre eigenen Kandidaten für die Präsidentschaft aufzustellen. In einem Interview mit dem Fernsehsender MSNBC sagte der US-Präsident außerdem, er sei äußerst frustriert über den Wunsch der "Eliten", ihn zum Rückzug aus dem Wahlkampf zu zwingen. Biden erklärte sinngemäß:

"Wenn jemand von diesen Leuten denkt, dass ich nicht kandidieren sollte, dann sollen sie gegen mich kandidieren. Seien Sie mutig. Kandidieren Sie für das Amt des Präsidenten – fordern Sie mich auf dem Parteitag heraus."

Der amtierende US-Präsident teilte mit, er sei verärgert über die Gerüchte seines möglichen Rückzuges aus dem Wahlkampf, nachdem er bei der TV-Debatte versagt hatte, und er sagte noch, er werde "nirgendwo hingehen".

Der Parteitag der Demokratischen Partei wird vom 19. bis 22. August in Chicago, Illinois, stattfinden. Das Gesetz von Ohio schreibt jedoch vor, dass die Parteien bis zum 7. August – also zwei Wochen vor dem Parteitag – alle Unterlagen für ihre Kandidaten einreichen müssen, um auf den staatlichen Stimmzettel zu kommen. Daher hat das Nationale Komitee der Demokraten über die Nominierung Bidens bereits am 21. Juli nachgedacht.

Zuvor hatte Biden auch ein Schreiben an alle Kongressabgeordneten der Demokratischen Partei gerichtet, in dem er erklärte, er werde seine Kandidatur nicht zurückziehen, obwohl einige von ihnen ihn öffentlich dazu aufgefordert hatten. Als einen der Hauptgründe für seine Entscheidung, sich nicht aus dem Wahlkampf zurückzuziehen, nannte Biden die Ergebnisse der vergangenen Vorwahlen, bei denen die Anhänger der Demokraten für den amtierenden Präsidenten gestimmt hatten. Außerdem erklärte der US-Präsident, nur er sei in der gesamten Demokratischen Partei in der Lage, Donald Trump zu besiegen.

Die erste Präsidentschaftsdebatte fand in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni statt, Veranstalter war der Fernsehsender CNN. 67 Prozent der Zuschauer der Debatte sprachen danach Donald Trump den Sieg zu, der amtierende US-Präsident wurde nur von 33 Prozent der Befragten unterstützt, heißt es im Ergebnisse einer Umfrage des Fernsehsenders. In den ersten Tagen danach äußerten Demokraten zunächst inoffiziell und dann öffentlich ihre Besorgnis über Bidens Fähigkeit, diese kommenden Wahlen zu gewinnen. Bereits fünf demokratische Kongressabgeordnete – Angie Craig, Lloyd Doggett, Raúl Grijalva, Seth Moulton und Mike Quigley – haben mittlerweile den Präsidenten öffentlich aufgefordert, sich vom Wahlkampf zurückzuziehen, und diese Zahl könnte in den nächsten Tagen noch steigen, heißt es bei Axios.

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