Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, äußerte sich, nachdem in den letzten Wochen mehrere Videos vom US-Präsidenten in den sozialen Medien aufgetaucht waren. In einem Clip war Joe Biden zu sehen, wie er während einer D-Day-Gedenkveranstaltung in Frankreich Schwierigkeiten hatte, sich zu setzen. Einige Kommentatoren meinten, der US-Präsident sei "völlig verloren" oder habe "eine Art Anfall".
Ein anderes Video zeigt Biden zusammen mit den Staats- und Regierungschefs der G7 in Italien bei einer Fallschirmsprungvorführung. Während diese lief, wandte sich der US-Präsident ab und entfernte sich von der Gruppe, bis ihn die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni an die Hand nahm, um ihn zu den anderen Mitgliedern zurückzubringen.
Im Clip von einer Benefizveranstaltung in Los Angeles mit dem ehemaligen Präsidenten Barack Obama und Late-Night-Moderator Jimmy Kimmel schien Biden zu erstarren, als er der Menge zum Abschied zuwinkte. Dann sah man, wie Obama Biden bei der Hand nahm und ihm auf die Schulter klopfte, während er ihn von der Bühne führte. Auch in einem weiteren Clip von einem Juneteenth-Konzert im Weißen Haus wirkte der 81-jährige Präsident wie erstarrt, während um ihn herum alle anderen zur Musik tanzten.
Karine Jean-Pierre spricht mit ihrer Kritik die zuletzt verbreiteten Videos über den US-Präsidenten an, welche Biden in einem schlechten Zustand zeigten. Sie bezeichneten die Bilder als billige Fälschungen:
"Es sind 'Cheap Fakes Videos', sie sind in böser Absicht erstellt worden... Die rechten Kritiker des Präsidenten haben ein Glaubwürdigkeitsproblem."
Während einer Presseveranstaltung des Weißen Hauses am Montag erklärte Jean-Pierre vor Reportern: "Wir sehen diese Fälschungen, diese manipulierten Videos, und es ist wieder einmal in böser Absicht geschehen." Die Pressesprecherin bezeichnete die Berichte über diese Vorfälle als "Angriffe" auf Biden. Sie belegten die "Verzweiflung" der Republikaner, die sich weigerten, die Leistungen des Präsidenten anzuerkennen.
Auf die Frage nach den Vorfällen mit Meloni und Obama, bei denen diese Biden offenbar "Regieanweisungen" gaben, betonte Jean-Pierre, dass es sich dabei um "billige Fälschungen" handele. "Das hat nicht stattgefunden, im Sinne dessen, was die Leute sagen, dass sie es gesehen haben, oder was falsch berichtet wurde." Sie wies auch Behauptungen zurück, Biden sei während des Juneteenth-Konzerts erstarrt. Er habe ganz einfach keine Lust gehabt zu tanzen. "Entschuldigen Sie, ich wusste nicht, dass Nichttanzen ein psychisches Problem ist. Das ist doch eine merkwürdige Anschuldigung", sagte Jean-Pierre.
Laut mehreren aktuellen Umfragen ist Bidens geistige Gesundheit schon länger Thema unter den amerikanischen Wählern. Viele US-Bürger halten ihren Präsidenten für geistig und körperlich ungeeignet für das Amt. In einem kürzlich erschienenen Bericht des Wall Street Journals wurde dazu noch behauptet, Biden habe abgesehen von seinen häufigen öffentlichen geistigen Entgleisungen auch hinter verschlossenen Türen bei Treffen mit US-amerikanischen Abgeordneten "Anzeichen von Ausrutschern" gezeigt.
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