Medienbericht: Pentagon betrieb geheime Propaganda-Kampagne gegen COVID-Impfstoff

Mittels hunderter gefälschter Konten machte das US-Militär in den sozialen Medien während der Corona-Pandemie Stimmung gegen den chinesischen COVID-Impfstoff – vor allem in Asien. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Pentagon bestätigte die Existenz der geheimen Einflusskampagne.

Das US-Militär hat auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie eine verdeckte Kampagne in den sozialen Medien inszeniert, um den chinesischen COVID-19-Impfstoff zu diskreditieren, wie Reuters berichtet.

Die Kampagne des Pentagon zur Verunglimpfung des chinesischen Impfstoffs lief zwischen dem Frühjahr 2020 und Mitte 2021 und konzentrierte sich auf die Philippinen, bevor sie sich auf andere Teile Asiens und den Nahen Osten ausbreitete, so die Nachrichtenagentur in einem Bericht vom Freitag.

Die Kampagne stützte sich auf gefälschte Konten in den sozialen Medien, die sich als philippinische Nutzer ausgaben, um Behauptungen zu verbreiten, wonach der chinesische Impfstoff Sinovac sowie die in China hergestellten Testkits und Gesichtsmasken von schlechter Qualität seien.

Sinovac, das im März 2021 auf den Markt gebracht wurde, war der erste Impfstoff, das den Philippinen während der Pandemie zur Verfügung stand.

"COVID kam aus China und der Impfstoff kam auch aus China, traue China nicht!", lautete ein typischer Beitrag im Rahmen der Kampagne, die sich laut Reuters auf den Slogan #ChinaAngVirus (China ist das Virus) konzentrierte. Ein anderer häufig anzutreffender Beitrag lautete: "Aus China – Persönliche Schutzausrüstung, Gesichtsmaske, Impfstoff: FAKE. Aber das Coronavirus ist real." 

Darüber hinaus versuchte das US-Verteidigungsministerium, muslimischen Nutzern in Asien und im Nahen Osten zu vermitteln, dass Chinas Impfstoff nach islamischem Recht verboten sein sollte, da Impfstoffe mitunter Schweinegelatine enthalten, heißt es in dem Bericht.

Wie die Agentur Reuters mitteilte, wurden im Laufe ihrer Untersuchung mindestens 300 Konten auf Twitter (heute X) identifiziert, die mit den Beschreibungen der ehemaligen US-Militärs übereinstimmten, die den Journalisten von der Kampagne erzählt hatten.

Die Agentur habe eigenen Angaben zufolge die Plattform X, die sich im Besitz von Elon Musk befindet, wegen dieser Konten kontaktiert. Mithilfe von Aktivitätsmustern und internen Daten habe X festgestellt, dass die fraglichen Profile Teil einer koordinierten Bot-Kampagne waren. Die Konten seien inzwischen gelöscht worden, heißt es weiter.

Ein hochrangiger Pentagon-Beamter bestätigte gegenüber Reuters, dass eine geheime Social-Media-Kampagne gegen Sinovac stattgefunden hat, lehnte es jedoch ab, weitere Einzelheiten zu nennen.

Eine Sprecherin des Ministeriums sagte der Agentur, dass das US-Militär "eine Vielzahl von Plattformen nutze, einschließlich sozialer Medien, um bösartige Einflussnahme auf die USA, Verbündete und Partner zu bekämpfen". Peking habe eine "Desinformationskampagne gestartet, um die USA fälschlicherweise für die Verbreitung von COVID-19 verantwortlich zu machen", behauptete sie.

Das chinesische Außenministerium betonte in einer E-Mail-Antwort, dass Peking seit Langem der Ansicht ist, dass die US-Regierung soziale Medien manipuliert und Desinformationen verbreitet.

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