Pleiten, Pech und Pannen bei Boeing: Diesmal war es die Notfallrutsche

Die Flugzeuge des US-Herstellers Boeing haben ihn den letzten Monaten einen Ruf ruiniert, den sie über Jahrzehnte hatten. Nun kam es abermals zum Verlust eines Flugzeugteils im Flug. Die Schwierigkeiten des Unternehmens reißen nicht ab.

Die Liste ist mittlerweile beeindruckend lang. Türen, Räder des Fahrwerks, Bauteile der Verkleidung und nun eben eine Notfallrutsche, all das haben die Flugzeuge des US-amerikanischen Herstellers Boeing in den vergangenen Monaten bereits im Flug verloren.

Diesmal startete das betroffene Flugzeug, eine Boeing 767, vom New Yorker John F. Kennedy Flughafen, sollte aber sein Ziel nie erreichen. Nachdem sich der Schacht für die Notfallrutsche im Flug von alleine geöffnet hatte und die Rutsche abgerissen worden war, kehrte der Flieger um und landete wieder in New York.

Eine Passagierin berichtete, es sei "ein sehr lautes Geräusch aus dem Flugzeug gekommen, das es schwer machte, die Durchsagen aus dem Cockpit zu hören". Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA ermittelt.

Nach den gehäuften Vorfällen seit Jahresbeginn hat nicht nur die Aktie von Boeing deutlich an Wert verloren, die Ratingagentur Moody’s hat das Unternehmen auf Baaa3 herabgestuft, das ist gerade noch eine Stufe über "Müll".

Bisher führte keiner dieser Vorfälle zu einem Verlust von Menschenleben; bei einer weiteren derartigen Häufung kann aber nicht auf Dauer davon ausgegangen werden, dass das so bleibt. Sollte es zu einem schwereren Unglück kommen, dürften die wirtschaftlichen Folgen für Boeing katastrophal werden.

Mehr zum Thema - Der Fall von Boeing: industrielle Kriege, industrieller Niedergang