Moskau bereitet angeblich ein präventives Verbot von Uranlieferungen in die Vereinigten Staaten vor. Dies sei eine Reaktion auf die US-amerikanische Gesetzesinitiative, die die Einfuhr von Uran-Brennstoff aus Russland ab dem Jahr 2028 vollständig untersage, berichtet die Agentur Bloomberg. Aus einem Artikel der Agentur geht hervor:
"Tenex, ein russisches staatliches Uranunternehmen, warnt seine US-amerikanischen Kunden, dass der Kreml seine Exporte von Kernbrennstoffen in die USA präventiv unterbinden könnte, wenn die Gesetzgeber in Washington ein Gesetz verabschieden, das die Einfuhr des Brennstoffs ab dem Jahr 2028 verbietet, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.
Die US-Tochtergesellschaft von Tenex hat Stromversorger wie Constellation Energy Corp., Duke Energy Corp. und Dominion Energy Inc. gewarnt, sich auf ein solches Szenario vorzubereiten, sagte eine der Personen und fügte hinzu, dass der Kreml noch keine endgültige Entscheidung getroffen habe."
Ein solcher Schritt könnte die Uranmärkte in Aufruhr versetzen und die Preise für den Kernbrennstoff "in die Höhe treiben", warnt Bloomberg.
Zuvor hatte das US-Repräsentantenhaus ein Verbot von Uranimporten aus Russland beschlossen, aber der Gesetzentwurf wurde nicht verabschiedet. Die Aussichten für ein völliges Verbot in den USA seien noch unklar, so Bloomberg. Eine entsprechende Maßnahme wurde bereits im Senat blockiert.
Derzeit liefert Russland rund ein Viertel des angereicherten Urans, das in mehr als 90 kommerziellen Atomreaktoren in den USA zum Einsatz kommt. Voriges Jahr war Russland damit der wichtigste ausländische Lieferant der Vereinigten Staaten, betont die US-Agentur.
Da die Uranreserven der USA derzeit katastrophal knapp seien, würde ein plötzlicher Lieferstopp aus Russland zu einem starken Preisanstieg führen, erklärten Experten in einem Gespräch mit Bloomberg.
Die russische Atombehörde Rosatom, die alle Uranbergbau- und Uranexportunternehmen beaufsichtigt, dementierte die von Bloomberg gemeldeten Daten mit Nachdruck. Gegenüber dem Wirtschaftsportal RBK erklärte man heute bei Rosatom:
"Weder Tenex selbst noch die Tochtergesellschaften des Unternehmens haben ihren ausländischen Kunden derartige Mitteilungen gemacht. Wir haben unsere vertraglichen Verpflichtungen stets in vollem Umfang und innerhalb des vereinbarten Zeitraumes erfüllt und werden dies auch in Zukunft tun."
Außerdem bezeichne man bei Tenex alle Arten von "Spekulationen über Fragen im Zusammenhang mit den Beziehungen" zu Kunden im Ausland als inakzeptabel und spreche darüber, dass der internationale Handel mit Kernenergie "vor geopolitischen Turbulenzen und protektionistischen Beschränkungen" geschützt werden sollte.
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