Der Unternehmer Elon Musk hat in seiner Fehde mit der Anti-Defamation League (ADL; Anti-Defamierungsliga) den Einsatz erhöht. Er deutete an, dass er die jüdische Bürgerrechtsgruppe möglicherweise verklagen muss, da sie versuche, seine Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) durch falsche Behauptungen über Antisemitismus zu zerstören. Am Montag schrieb Musk auf X:
"Um den Namen unserer Plattform in Sachen Antisemitismus reinzuwaschen, haben wir wohl keine andere Wahl, als eine Verleumdungsklage gegen die Anti-Defamation League einzureichen. Oh, welche Ironie."
Musk machte die ADL für einen Rückgang der Werbeeinnahmen um 60 Prozent verantwortlich. Seiner Ansicht nach habe die ADL Werbekunden unter Druck gesetzt, die Plattform nicht zu nutzen, indem sie X und seinen neuen Eigentümer fälschlicherweise mit Antisemitismus in Verbindung gebracht habe. "Sie haben es fast geschafft, X/Twitter zu vernichten", schrieb er.
Musks jüngste Kommentare kommen zwei Tage nachdem er angedeutet hatte, dass er X-Nutzer befragen könnte, ob er die ADL von seiner Plattform verbannen wolle. Damit reagierte er auf eine Nachricht der konservativen niederländischen Aktivistin Eva Vlaardingerbroek, die erklärte, die Menschen hätten es satt, "alles, was uns nicht gefällt, als hasserfüllt/rassistisch/gefährlich/rechtsextrem zu bezeichnen". Sie fügte hinzu, dass die Menschen keine Angst mehr vor den Einschüchterungstaktiken der ADL haben. "Eure Etiketten haben ihre Macht verloren."
"Zügellose Hassreden" auf X
Die Social-Media-Kampagne zum Verbot der ADL begann, nachdem sich der Leiter der Gruppe, Jonathan Greenblatt, letzte Woche mit der Geschäftsführerin von X, Linda Yaccarino, getroffen hatte, um über "zügellose Hassreden" auf der Plattform zu sprechen. Die ADL warf X vor, seine Richtlinien zur Inhaltsmoderation nicht durchgesetzt zu haben, seit Musk das Unternehmen übernommen hat.
Musk, der gelobte, X zu einer Bastion der freien Meinungsäußerung zu machen, während konservative Stimmen auf anderen Plattformen stark zensiert werden, sagte, er sei "gegen jede Art von Antisemitismus". Er scherzte, dass er, sollte er seine Klage gewinnen, darauf bestehen werde, dass die ADL "Anti" aus ihrem Namen streicht, um fortan Defamation League zu heißen – Diffamierungsliga.
Die ADL wurde bereits in der Vergangenheit verklagt, weil sie Menschen mit falschen Behauptungen verleumdete. So erwirkte ein Ehepaar aus Colorado im Mai 2000 ein Urteil in Höhe von 10,5 Millionen Dollar gegen die Organisation. Ein Jahr zuvor hatte die ADL eine Klage beigelegt, in der sie der illegalen Spionage beschuldigt wurde. Der Karikaturist Ben Garrison verklagte die ADL im Jahr 2020 mit der Begründung, die Aktivistengruppe habe ihn fälschlicherweise als antisemitisch und rassistisch dargestellt.
Die ADL wurde vor mehr als einem Jahrhundert gegründet, vor allem um Angriffe auf Juden zu verhindern, und bezeichnet sich heute als "führende Anti-Hass-Organisation der Welt". In den vergangenen Jahren wurde die Organisation kritisiert, dass sie die kritische Rassentheorie und andere linksradikale Ideologien fördert.
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