US-Atomkraftwerk geht nach erneutem Abfluss radioaktiven Wassers vorübergehend vom Netz

Das US-Unternehmen Xcel Energy hat beschlossen, eines seiner beiden AKWs im Bundesstaat Minnesota vorübergehend herunterzufahren. Der erzwungene Schritt erfolgte, nachdem es in dem Kernkraftwerk Monticello zu einem wiederholten Abfluss radioaktiven Wassers gekommen war.

Ein neues Tritium-Leck hat das US-Unternehmen Xcel Energy gezwungen, sein AKW in der Nähe der Stadt Monticello im US-Bundestaat Minnesota vorübergehend vom Netz zu nehmen. Der Betreiber kündigte am Donnerstag an, das Kernkraftwerk herunterzufahren, um eine gründliche Reparatur der undichten Stelle durchzuführen. Der Präsident des Unternehmens, Chris Clark, sagte in einer Pressemitteilung:

"Obwohl das Leck weiterhin kein Risiko für die Öffentlichkeit und die Umwelt darstellt, haben wir festgestellt, dass die beste Vorgehensweise darin besteht, das Kernkraftwerk herunterzufahren und die dauerhaften Reparaturen unverzüglich durchzuführen."

Er erklärte ferner, dass der Betreiber in dieser Angelegenheit mit den Behörden auf allen Ebenen zusammenarbeite. Der Zeitplan für die Wiederaufnahme des Betriebs wurde zwar nicht bekannt gegeben. Das Unternehmen sah zunächst aber keine negativen Auswirkungen auf die Stromversorgung seiner Kunden.

Ende November 2022 hatte Xcel Energy bei einer Routinekontrolle ein Tritium-Leck entdeckt. Der AKW-Betreiber informierte daraufhin die örtliche Aufsichtsbehörde für Verschmutzungen, Minnesota Pollution Control Agency (MPCA), über einen Austritt von ungefähr 400.000 Gallonen (1,5 Millionen Liter) tritiumhaltigen Wassers aus einer Rohrleitung auf dem AKW-Gelände. Die lecke Stelle war provisorisch abgedichtet worden, sodass der Fluss Mississippi und andere Trinkwasserquellen nicht verseucht wurden.

Am 22. März ergab eine Auswertung von Grundwasserproben, dass das Problem nicht endgültig behoben wurde. Das Unternehmen bezifferte die durch das neue Leck ausgetretene Menge radioaktiven Wassers auf hunderte Gallonen. Diese Menge sei aber geringer als zuvor. Außerhalb des AKW-Geländes sei kein radioaktives Wasser entdeckt worden, hieß es weiter.

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