James Biden, der jüngere Bruder von US-Präsident Joe Biden, hat bestritten, dass er angeheuert wurde, um bei der Aushandlung eines 140-Millionen-Dollar schweren Vergleichs zwischen einer US-Baufirma und der saudischen Regierung zu helfen. Am Dienstag tauchte nun allerdings eine eidesstattliche Erklärung auf, der zufolge der auch unter seinem Spitznamen "Jim" bekannte 73-jährige Biden eingeräumt haben soll, den Posten wegen seines Familiennamens bekommen zu haben.
Der ehemalige US-Finanzbeamte und heutige Privatdetektiv Thomas Sullivan, der die eidesstattliche Erklärung abgegeben hat, behauptet darin, Jim Biden habe zugegeben, dass er 2012 aufgrund seiner familiären Beziehungen zum damaligen US-Vizepräsidenten mit der Vertretung des Bauunternehmens Hill International bei Vergleichsverhandlungen mit Riad beauftragt worden sei. Aus der eidesstattlichen Erklärung, deren Inhalt am Dienstag von der Tageszeitung Daily Mail veröffentlicht wurde, geht hervor, dass der Bruder des heutigen US-Präsidenten zu Sullivan gesagt haben soll: "Natürlich hat der Name [Biden] nicht geschadet."
Ein Anwalt von Jim Biden wies jedoch Sullivans eidesstattliche Erklärung kategorisch zurück und sagte der US-Zeitung New York Post am Mittwoch: "Mr. Biden hat niemals im Namen von Hill oder einer anderen Organisation mit der saudischen Regierung verhandelt." Er betonte:
"Die ganze Geschichte ist nur ein weiterer Versuch, Jim Biden zu diffamieren."
Die eidesstattliche Erklärung vom Mai 2021 wurde in Zusammenhang mit einem Streit mit einer Anwaltskanzlei abgegeben, die Hill beauftragt hatte, um 140 Millionen US-Dollar zurückzufordern, die ihm die Saudis angeblich für eine Entsalzungsanlage schuldeten. Diese hatte Hill in den 1980er-Jahren gebaut.
Auf die Frage, ob er an einem Treffen mit dem saudischen Handelsministerium teilgenommen habe, "um die Abschlusszahlung für die von Hill geleistete Arbeit zu erhalten", soll Biden gegenüber Sullivan geäußert haben, dass er "seiner Erinnerung nach an einem solchen Treffen teilgenommen habe, und dass der Grund für seine Teilnahme 'seine Position und seine Beziehung'zu seinem Bruder gewesen sei".
Bereits in einer eidesstattlichen Erklärung vom Mai 2022 hatte ein Partner in der Anwaltskanzlei Lankford & Reed bestätigt, dass "Hill, handelnd durch [seinen CEO Irvin] Richter, Jim Biden" zu dem Treffen 2012 in Riad geschickt habe, "weil KSA [das Königreich Saudi-Arabien] es nicht wagen würde, den Bruder des Vizepräsidenten, der für das Geschäft entscheidend sein würde, kaltzumachen".
Der republikanische Abgeordnete James Comer aus Kentucky bezeichnete die eidesstattlichen Erklärungen als "Beweis dafür, dass die Familie Biden den Namen von Joe Biden benutzt hat, um weltweit Geschäfte abzuschließen und sich selbst zu bereichern". Die Geschäfte nannte er zugleich "eine Bedrohung für die nationale Sicherheit".
Der US-Präsident bestritt bislang jegliche Kenntnis über die ausländischen Geschäfte der Mitglieder seiner Familie, obwohl in der Vergangenheit E-Mails und andere Beweise, die auf dem sogenannten "Laptop aus der Hölle" seines Sohnes Hunter Biden gefunden wurden, darauf hindeuten, dass er sich mit nicht weniger als 14 Geschäftspartnern seines Sohnes getroffen hatte.
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