Bewaffnete Angreifer sind am 1. Januar 2023 in ein Gefängnis in der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juárez eingedrungen. Dabei wurden 14 Menschen getötet. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaats Chihuahua seien zehn Sicherheitskräfte und vier Häftlinge ums Leben gekommen. 13 weitere Menschen seien verletzt worden.
Eine unbekannte Anzahl bewaffneter Personen in gepanzerten Fahrzeugen war demnach an dem Angriff beteiligt. Ziel des Angriffs war Medienberichten zufolge die Befreiung von Gefangenen. Letztlich konnten 24 Insassen während der Kämpfe fliehen, wie die Staatsanwaltschaft selbst mitteilte.
Kurz vor der Attacke auf die Haftanstalt haben die Personen nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft mehrere Polizisten in Ciudad Juárez angegriffen. Vier Verdächtige seien daraufhin festgenommen, zwei weitere getötet worden.
Ciudad Juárez gehört seit Jahren zu einer der gefährlichsten Städte in Mexiko. Nur durch den Fluss Rio Grande von El Paso auf der US-amerikanischen Seite getrennt, wird das Gebiet nicht nur vom Drogenhandel heimgesucht, sondern ist auch Ziel Zehntausender lateinamerikanischer Migranten, die in die USA wollen und auf dem Weg dorthin oft Schmugglern zum Opfer fallen. International bekannt geworden ist die City vor mehreren Jahren, als brutale Serienmorde an Frauen und Mädchen Ciudad Juárez erschütterten.
In den vergangenen drei Jahrzehnten sollen laut Medienberichten und Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen mehr als 2.000 vor allem junge Frauen und Mädchen im Gebiet von Ciudad Juárez getötet worden sein.
Die Millionenstadt liegt in den Statistiken mit einer Rate von 85 Tötungsdelikten je 100.000 Einwohner auf der Liste der weltweit gefährlichsten Städte derzeit auf Platz fünf. Einer der Gründe dafür ist der Krieg zwischen den verfeindeten Banden, dem Sinaloa-Kartell und dem Juárez-Kartell.
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