"Systemischer Rassismus" setzt nicht-weiße Amerikaner einem höheren Risiko für Demenzerkrankungen aus, behauptet das US-Gesundheitsministerium.
Das US-Gesundheitsministerium (HHS) erklärte diese Woche in seinem Jahresbericht über den Umgang mit Alzheimer und verwandten Demenzkrankheiten, dass der "tief verwurzelte systemische Rassismus" angegangen und priorisiert werden müsse, anstatt sich auf individuelle Verhaltensweisen zu konzentrieren.
HHS-Sekretär Xavier Becerra rief zu "Interventionen" auf, um die Ungleichheiten bei den Alzheimer-Raten zu verringern, wobei die Bemühungen der Regierung "auf kulturelle Kompetenz und Gleichberechtigung als Hauptschwerpunkte" ausgerichtet sein sollten.
Rassistisch begründete "strukturelle Ungleichheiten", wie unzureichende Investitionen in die Bildung, unzugängliche Gemeinden und schlechter Zugang zu gesunden Lebensmitteln, seien eine "wichtige Ursache" für die Ungleichheiten bei den Demenzfällen, so HHS.
Schwarze sind in den USA etwa doppelt so häufig von Alzheimer oder Demenz betroffen wie Weiße, während die Wahrscheinlichkeit für Hispanoamerikaner etwa 1,5 Mal so hoch ist.
Die in Chicago ansässige Alzheimer's Association nennt Alter, Familiengeschichte und Genetik als die wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung einer Demenzerkrankung. Auch Kopfverletzungen oder eine schlechte Herzgesundheit können das Risiko erhöhen.
Ältere Menschen, die sich gesund ernähren, Sport treiben, sozial aktiv bleiben, nicht rauchen und Alkoholmissbrauch vermeiden, können laut der Association ihr Alzheimer-Risiko verringern.
Im Gegensatz zur Biden-Regierung habe die gemeinnützige Organisation jedoch keinen Zusammenhang zwischen Alzheimer und Rassismus gefunden. Die Vereinigung schreibt auf ihrer Webseite:
"Der Grund für diese Unterschiede ist nicht genau bekannt, aber die Forscher glauben, dass die höheren Raten von Gefäßerkrankungen in diesen Gruppen auch ein höheres Risiko für die Entwicklung von Alzheimer mit sich bringen könnten."
Das HHS-Dokument argumentiert jedoch, dass die Ungleichheiten bei den Risikofaktoren "auf Generationen von strukturellem Rassismus und Ungleichheit zurückzuführen sind". Erschwerend komme laut der HHS hinzu, dass nicht-weiße Menschen, die an Alzheimer leiden, einen schlechteren Zugang zu medizinischer Versorgung und Ressourcen haben und seltener als Weiße eine angemessene Diagnose und Behandlung erhalten. In dem Bericht heißt es weiter:
"Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Forschung, Interventionen und Infrastrukturen, die sich mit veränderbaren Risikofaktoren befassen, kulturell angepasst sind und auf der Verbesserung der Chancengleichheit beruhen, indem die sozialen Determinanten der Gesundheit berücksichtigt werden."
Mehr als sechs Millionen US-Amerikaner leiden an Alzheimer, und angesichts der alternden Bevölkerung des Landes werde diese Zahl bis 2060 voraussichtlich auf 13 Millionen ansteigen, so das Gesundheitsministerium. Die Krankheit zerstört langsam die Gehirnfunktion und führt zu kognitiven Beeinträchtigungen sowie zu Verhaltensstörungen und psychischen Problemen.
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