In einem am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlten TV-Interview hat US-Präsident Joe Biden laut einem Bericht der Welt die Corona-Pandemie für beendet erklärt – allerdings nur für die USA. Wie die Zeitung am Montag berichtete, sei das Interview bereits am Donnerstagabend anlässlich eines Besuchs des US-Präsidenten auf der Automesse in Detroit im US-Bundesstaat Michigan aufgenommen worden.
Im Interview sagte Biden:
"Wie Sie sehen, trägt hier niemand eine Maske. Alle scheinen in einer ziemlich guten Verfassung zu sein. Ich glaube also, dass sich die Situation ändert, und ich denke, dies ist ein perfektes Beispiel dafür."
Demnach gäbe es zwar noch Probleme mit der COVID-19-Krankheit, aber die Pandemie sei vorbei:
"Die Pandemie ist vorbei, aber wir haben immer noch ein Problem mit COVID-19."
Noch im Juli seien der amerikanische Präsident und seine Frau selbst positiv auf Corona getestet worden und mit dem COVID-19-Medikament Paxlovid behandelt worden, so die Welt weiter. Im Durchschnitt würden in den USA täglich 390 Menschen infolge einer COVID-19-Erkrankung sterben. Erst zuletzt hätten die Behörden zwei neue bivalente mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna zugelassen, die an die Omikron-Variante angepasst worden seien.
Im Gegensatz zum Pandemie-Ende in den USA wird in Deutschland für den Herbst und Winter an Maßnahmen festgehalten. Dabei gebe es von einzelnen Personen, Welt zitiert die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), teilweise uneindeutige und schwammige Aussagen. Das Maskentragen in den Schulen sei "hart an das Kriterium gebunden, dass der Präsenzunterricht gefährdet sei", habe die Ministerin zur Maskenpflicht in den Schulen gesagt.
Zeitungen der Funke Mediengruppe veröffentlichten am Samstag Stark-Watzingers kritische Bewertung der Corona-Tests: "Ich halte ein anlassloses Massentesten nicht für sinnvoll – gerade bei Omikron."
Hierzulande hat der Bundestag am vergangenen Donnerstag die gesetzlichen Änderungen zum coronabezogenen Infektionsschutz bis zum kommenden Frühjahr beschlossen. Neben bundesweiten Basisschutzmaßnahmen können die Bundesländer jeweils flexibel noch zusätzliche Maßnahmen vorschreiben.
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