Am Dienstag hat US-Präsident Joe Biden ein Gesetzespaket mit dem Titel CHIPS plus unterzeichnet, das die einheimische Produktion von Chips ankurbeln und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gegenüber China aufrechterhalten soll. Nach Angaben der Agentur Reuters umfasst die Initiative darüber hinaus wissenschaftliche Forschungen.
Das Gesetzespaket sieht Investitionen in Höhe von 52,7 Milliarden US-Dollar vor, mit denen die Produktion von Chips in den USA einschließlich der Logistikketten gestärkt werden soll. Weitere mehr als 200 Milliarden US-Dollar sind demnach für wissenschaftliche Studien im Bereich Halbleiter bestimmt. Vorgesehen ist auch die Förderung von Arbeitskräften und Steuergutschriften für diejenigen, die in Betriebe zur Chip-Produktion investieren.
Somit wollen sich die USA von den Chip-Lieferungen aus China unabhängiger machen. Dadurch soll auch die Wettbewerbsfähigkeit des Landes gegenüber dem asiatischen Riesen im technischen und wissenschaftlichen Bereich sichergestellt werden. Unter anderem in Taiwan befinden sich große Fertigungskapazitäten. Angesichts der Spannungen mit China ist die US-Politik beunruhigt über die Versorgungssicherheit.
US-Präsident Biden hat bei der Unterzeichnung des Gesetzes den anwesenden Branchenvertretern gesagt:
"Sie stehen dafür, dass wir besser als jede andere Nation der Welt in der Lage sind, den wirtschaftlichen Wettbewerb des 21. Jahrhunderts zu gewinnen."
In der entsprechenden Erklärung des Weißen Hauses wird darauf hingewiesen, dass die USA zwar den Halbleiter erfunden hätten. Heute stelle das Land jedoch ungefähr zehn Prozent des globalen Verbrauchs her. Die fortschrittlichsten Chips würden jetzt außerhalb der USA produziert. Das neue Gesetzespaket werde es ermöglichen, mit den Milliardeninvestitionen die Chip-Produktion sowohl für den privaten als auch für den Rüstungssektor anzukurbeln.
Das US-Gesetz zur Förderung der Halbleiter-Produktion trägt schon erste Früchte: Branchen-Schwergewicht Micron will Milliarden in die Speicherchip-Fertigung in den USA stecken. Bis Ende des Jahrzehnts sollen in mehreren Stufen 40 Milliarden Dollar investiert werden. Bei der Firma sollen dabei 5.000 Jobs entstehen.
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(rt / dpa)