Ein kalifornisches Gericht erkannte Ende Mai Hummeln als "Fische" an und erlaubte damit, sie nach dem Gesetz über gefährdete Arten zu schützen. Da Insekten keine geschützte Kategorie im Rahmen des California Endangered Species Act (CESA) sind, musste die Behörde kreativ werden. Kandidaten für den CESA-Schutz sind auf "einheimische Arten oder Unterarten von Vögeln, Säugetieren, Fischen, Amphibien, Reptilien oder Pflanzen" im Rahmen der kalifornischen Fischerei- und Jagdgesetze beschränkt.
Bei seiner Entscheidung bezog sich das Gericht auf ein Urteil aus dem Jahr 2020, wonach der Begriff "Fisch" im Rahmen des Gesetzes nicht nur auf "aquatische" Wirbellose beschränkt werden sollte. In der Entscheidung wurde auch darauf hingewiesen, dass eine Schnecke zuvor im Rahmen des CESA aufgelistet worden war. "Dementsprechend kann ein wirbelloses Landtier, wie jede der vier Hummelarten, als gefährdete oder bedrohte Art im Rahmen des Gesetzes aufgeführt werden", heißt es in dem Urteil.
Die vier Hummelarten werden nun von der kalifornischen Fisch- und Wildkommission als gefährdete Tiere geschützt, sodass die Insekten nicht mehr importiert, exportiert, besessen, gekauft oder verkauft werden dürfen. Dieser Schritt ist ein Schlag für landwirtschaftliche Verbände, insbesondere für die Almond Alliance of California, die sich gegen die Entscheidung gewehrt hat.
Zu den neu geschützten Arten gehören Crotch-, Franklin-, Suckley- und westliche Hummeln. Sie sind laut der Xerces Society for Invertebrate Conservation "stark gefährdet". Die Einstufung der Hummeln als schutzbedürftig sei für ihr Überleben unerlässlich, meinte die Sprecherin der Organisation, Sarina Jepsen.
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