Madeleine Albright ist im Alter von 84 Jahren gestorben

Die erste US-Außenministerin, Madeleine Albright, ist am Mittwoch im Alter von 84 Jahren verstorben. Albright war von 1997 bis 2001 die erste Frau auf diesem Posten in den USA, unter Präsident Bill Clinton. Sie hat die Außenpolitik der Vereinigten Staaten nach dem Kalten Krieg maßgeblich mitgestaltet.

Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie sei am Mittwoch im Kreis von Familie und Freunden einer Krebserkrankung erlegen, teilte ihre Familie in einer Stellungnahme mit, die über Albrights verifizierten Twitter-Account verbreitet wurde. Der TV-Sender CNN berichtete, Albrights Todesfall sei auch in einer E-Mail an die Mitarbeiter einer von ihr mitgegründeten Beratungsfirma bestätigt worden.

Albright wurde unter Präsident Bill Clinton Botschafterin der US-Regierung in New York. Später rückte sie als erste Frau an die Spitze des Außenministeriums in Washington. Dabei wurde die ursprünglich aus Osteuropa stammende Demokratin, deren Familie einst in die USA eingewandert war, zu einer führenden Stimme der US-Außenpolitik im 20. Jahrhundert.

Albright war am 15. Mai 1937 als Marie Jana (genannt: Madlenka) Korbelová in Prag als ältestes von drei Kindern einer jüdischen Diplomatenfamilie geboren worden. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen wanderte die Familie zunächst nach England aus, wo Albright in Unwissenheit ihrer jüdischen Herkunft katholisch erzogen wurde. 1945 kehrte die Familie für kurze Zeit in die Tschechoslowakei zurück, setzte sich nach der kommunistischen Machtübernahme im Februar 1948 jedoch in die USA ab. 1957 erwarb Madlenka Korbelová die amerikanische Staatsbürgerschaft und heiratete 1959 den Journalisten Joseph Medill Patterson Albright, mit dem sie drei Töchter hatte. 

Albright studierte Politikwissenschaften sowie Rechts- und Staatswissenschaften an der Columbia-Universität, wo sie 1976 promovierte. In dieser Zeit begann sie ihre Arbeit für die Demokratische Partei und war unter anderem im Stab des Präsidenten Jimmy Carter tätig. Ab 1993 vertrat sie die USA als Botschafterin bei der UNO. Am 23. Januar 1997 wurde Albright, von Präsident Bill Clinton berufen, als 64. Außenminister der Vereinigten Staaten vereidigt. 

In ihre Amtszeit fiel unter anderem der Kosovo-Krieg und die mit der Bombardierung Belgrads verbundene Intervention der NATO.  

Mehr zum Thema - Gute alte Zeiten der "NATO-Erweiterung"– Madeleine Albright gibt "Impulse" bei Grünen-Parteitag

rt de/dpa