Seit Montag gilt in der kanadischen Provinz Quebec eine neue Corona-Verordnung. Sie soll helfen, die Folgen der dort noch recht schwachen Omikron-Welle abzufangen. Auch in Kanada werden die Maßnahmenpakete laufend aktualisiert. Ähnlich wie in Deutschland ist ungeimpften Personen in Quebec ab sofort nur der Zugang zu einigen wenigen Geschäften des täglichen Bedarfs gestattet. Unter diese Kategorie fallen Großhandelsketten wie Walmart oder Costco seit der neuesten Verordnung nicht mehr.
Um Impfunwillige zur Impfung zu bewegen, wurden die Zugangsberechtigungen für diesen Personenkreis auf Geschäfte mit einer Gesamtfläche von höchstens 1.500 Quadratmetern begrenzt. Da die meisten Läden in Nordamerika in Form großer Einkaufszentren aufgebaut sind, wird der tägliche Einkauf für ungeimpfte Personen nun schwierig. Ausgenommen von dieser Regelungen sind allerdings mit den jeweiligen Geschäften verbundene Tankstellen und Apotheken.
Doch liest man die ganze Verordnung, wird deutlich, dass die Ausnahmeregelung für den Zugang zu solchen Apotheken ebenfalls durch Bedingungen eingeschränkt ist. Dort heißt es: Wenn eine ungeimpfte Person in großen Geschäften wie Walmart oder Costco eine Apotheke besuchen möchte, muss diese
"während ihres Aufenthalts jederzeit von einem Angestellten des Geschäfts, der Apotheke oder einer anderen, von den Geschäften zu diesem Zweck beauftragten Person begleitet werden."
Dieser "Gesundheitswart", der die nicht gegen COVID-19 immunisierte Person begleitet, hat zu kontrollieren, dass die betreffende Person nicht dazu kommt "Produkte zu kaufen, die nicht im Zusammenhang mit der in Anspruch genommenen pharmazeutischen Dienstleistung stehen."
Die neue Corona-Verordnung sorgt seit Tagen für Entrüstung innerhalb der kanadischen Bevölkerung. Die Anwohner fühlen sich durch die neuen Maßnahmen diskriminiert. Auf Social-Media machen sie ihrer Empörung Luft. Über Twitter wird unter dem Hashtag #BoycottWalmart zum Boykott der teilnehmenden Großhandelsketten aufgerufen.
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