Massiver Pflege- und Ärztemangel in US-Kliniken nach Einführung der Impfpflicht

Im September hatte Joe Biden eine Impfpflicht unter anderem für Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitswesens durchgepeitscht. Zahlreiche Pflegekräfte hatten daraufhin gekündigt. Den Kliniken wird das jetzt zum Verhängnis.

Geht die Impfpflicht im US-amerikanischen Pflegepersonal nach hinten los? In den letzten Wochen kündigten Tausende US-amerikanische Ärzte und Pfleger ihre Stelle, weil sie sich nicht gegen Corona impfen lassen wollten. Doch das verlangten ihre Einrichtungen auf staatlichen Druck. Laut einer Umfrage der US-Gesundheitsbehörde CDC lehnt jeder dritte die mRNA-Vakzine ab. Das sei ein noch höherer Anteil als in der Gesamtbevölkerung.

Mehrere US-amerikanische Krankenhauskonzerne heben nun die Impfpflicht wieder auf, darunter die Branchenführer HCA, Tenet und Intermountain. Das Land leidet unter einem massiven Mangel an Arbeitskräften, der sich besonders in den Kliniken zeigt. Diese haben Probleme, offene Stellen zu besetzen. Ein Ende der umstrittenen Impfpflicht soll dabei helfen.

Vor allem Anhänger der Republikaner halten wenig von Schutzmaßnahmen wie Vakzinen oder Masken. Viele betrachten diese als Symbole von Kontrolle, Zwang sowie Unterdrückung und würden sich gegen die Werte der Verfassung der Gründerväter richten.

Im September hatte Joe Biden eine Impfpflicht für alle Mitarbeiter der Bundesbehörden und des öffentlichen Gesundheitswesens verhängt. Auch größere Unternehmen, verfügte der Präsident, müssten dabei mitspielen oder ihre Angestellten wöchentlich testen lassen. Doch Bidens Vorschriften wurden kassiert. Ein Gericht in Louisiana setzte sie bereits vor Wochen aus. Es ist also allein die Entscheidung der Kliniken, ob geimpft wird. Das tun laut der American Hospital Association derzeit 42 Prozent der Hospitäler.

Zahlreiche US-amerikanische Unternehmen – besonders in den demokratisch geführten Bundestaaten und Stadtverwaltungen – folgten Bidens Beispiel und führten ähnliche Regeln ein. Doch die Bürger waren damit oft nicht einverstanden und kündigten ihre Jobs. In New York etwa quittierten Tausende Polizisten und Feuerwehrleute den Dienst, nachdem Bürgermeister Bill de Blasio die Impfung für alle Beschäftigten im Big Apple verpflichtend gemacht hatte.

In den Krankenhäusern war die Reaktion besonders radikal: 1.400 Beschäftigte von Northwell Health, der größten Klinikkette im Bundesstaat New York, wollten sich nicht impfen lassen und gaben ihre Stellen auf oder wurden gefeuert. Einige verweigerten die Spritze aus religiösen Gründen, andere aus politischen, und manche halten die neuartigen Impfstoffe von BioNTech, Moderna und Johnson & Johnson für zu wenig erprobt.

Bei Ballad Health aus dem Bundesstaat Tennessee verweigerten sich rund 2.000 der 14.000 Mitarbeiter den Impfungen. Sie dürfen nun aber bleiben, da Ballad Health zu jenen Unternehmen zählt, die die Impfpflicht aufgehoben haben.

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