Für mehr als 80 Millionen Arbeitnehmer in den USA gelten im Kampf gegen die Corona-Pandemie bald weitgehende Impf- oder Testpflichten. Die US-Regierung gab Details zu den Vorgaben für Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten bekannt. Diese waren von Joe Biden bereits angekündigt worden. Ein hochrangiger Politiker aus der Umgebung des US-Präsidenten betonte:
"Es ist wichtig zu verstehen, dass es immer noch so viele Arbeitnehmer gibt, die nicht geschützt und weiterhin dem Risiko ausgesetzt sind, schwer zu erkranken oder an COVID-19 zu sterben."
Ab dem 4. Januar 2022 müssen die betreffenden Arbeitgeber von ihren Angestellten entweder eine vollständige Impfung gegen Corona oder wöchentlichenegative Tests verlangen. Eine Regierungsbeamtin erklärte in diesem Zusammenhang:
"Diese Regelung betrifft 84 Millionen Arbeitnehmer."
Weil Impfstoffe sicher und kostenlos seien, verlangten die Behörden von Unternehmen nicht, Coronatests anzubieten oder zu bezahlen, hieß es weiter. Firmen, die den Vorgaben nicht nachkämen, müssten eine Strafe zahlen. Diese könne zwischen 14.000 US-Dollar (rund 12.000 Euro) und mehr als 136.000 US-Dollar (rund 117.000 Euro) liegen – abhängig von der Schwere oder der Anzahl der Verstöße.
Die Impf- oder Testvorschriften gelten auch für Beschäftigte im Gesundheitswesen, deren Einrichtungen vom Bund Mittel aus den öffentlichen Krankenversicherungen Medicare und Medicaid erhalten. Die Regelung betreffe rund 76.000 Gesundheitseinrichtungen und mehr als 17 Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen, hieß es. Biden hatte diese Maßnahmen bereits vor Wochen angekündigt.
Bislang sind in den USA gut 58 Prozent der Bevölkerung der rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft. Im Sommer wurden die USA heftig von der Delta-Welle getroffen – mittlerweile gehen die Infektionszahlen aber wieder deutlich zurück. Biden hatte wiederholt für die Impfung gegen Corona geworben. Angesichts des langsamen Fortschritts der Kampagne erhöhte er aber den Druck und setzt nun auf weitgehende Impfpflichten.
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(rt/dpa)