Israel sei noch vor "einigen Jahren buchstäblich Eigner des US-Kongresses" gewesen, das Land habe das politische Washington also vollständig kontrolliert. Diese Meinung äußerte der ehemalige US-Präsident Donald Trump jüngst in einem Interview mit dem konservativen Radiomoderator Ari Hoffman. Diese proisraelische Politik sei auch gut so gewesen, fügte Trump hinzu.
"Israel hatte eine solche Macht – und das zu Recht – über den Kongress, und jetzt ist das nicht mehr der Fall. Es ist eigentlich unglaublich."
Der ehemalige US-Präsident bezog sich mit diesem Kommentar auf bestimmte linke Progressive im Kongress, denen er vorwarf, Israel zu "hassen". Bedauerlicherweise hätten nun bei den Demokraten "Israel-Hasser" wie Alexandria Ocasio-Cortez oder Ilhan Omar das Sagen: "Die kontrollieren den Kongress und deshalb ist Israel dort keine Macht mehr."
Nun haben sich die israelischen Medien in diese Diskussion eingeschaltet und werfen Trump unterschwelligen Antisemitismus vor: "Trumps Aussagen scheinen eine antisemitische Verschwörungstheorie widerzuspiegeln, dass die sogenannte Israel-Lobby, die oft als beschönigender Ausdruck (Euphemismus) für Juden verwendet wird, die US-Politik kontrolliert, um israelische Interessen zu fördern", kommentierte die Zeitung The Jerusalem Post.
Während der Amtszeit Donald Trumps waren die jüdischen US-Amerikaner in Bezug auf die Unterstützung des ehemaligen Präsidenten ideologisch polarisiert. Obwohl die Mehrheit sowohl 2016 als auch 2020 gegen ihn stimmte, unterstützten viele orthodoxe und rechtsorientierte Juden seine Kampagne. In dem Interview mit Hoffman wiederholte Trump daher auch seine Enttäuschung über die jüdische Gemeinde in den USA. Denn sie hätten ihn nicht gewählt, obwohl er als Präsident so viel für Israel getan habe.
Trotz der Behauptung Trumps, die Israel-Lobby im US-Kongress würde angeblich schwächeln, bewilligten die Abgeordneten der beiden großen US-Parteien nach einem Streit im Repräsentantenhaus über die Bereitstellung von Geldern für das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome eine Milliarde Dollar für das Projekt. Der linke Flügel der Demokraten hatte zuvor vergeblich mit dem Scheitern des Gesetzentwurfes zur Soforthilfe gedroht.
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