Viele US-Soldaten kämpfen mit der Versorgung ihrer Familien

Dieses Jahr war ein schwieriges für das US-Militär. Die "woke" Rekrutierungskampagne der US-Armee kam nicht gut an, gefolgt von der katastrophalen Niederlage der USA in Afghanistan. Zudem haben viele Militärangehörige in den unteren Rängen eindeutig Schwierigkeiten, sich die Grundversorgung zu leisten.

US-Militärangehörige der unteren Ränge haben es schwer, ihre Familien gut zu ernähren. Einem neuen Bericht der US-Militärzeitung Stars and Stripes zufolge haben zwei Dutzend Gruppen, die US-Militärfamilien vertreten, diese Woche einen Brandbrief an US-Präsident Joe Biden geschrieben. Darin empfehlen sie ihm, für das Jahr 2022 im Budget der Streitkräfte ein Gesetz zu unterstützen, das eine "Grundbedarfszulage" vorsieht, damit US-Soldaten mit geringerem Einkommen ihre Familien ernähren können. In dem Brief heißt es:

"Die Berichte über Militärfamilien, die mit Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen haben und sich in ihrer Verzweiflung an soziale Essensausgaben im ganzen Land wenden, sind schockierend und inakzeptabel. Es lässt sich nicht leugnen, dass die Ernährungsunsicherheit unter Militärfamilien eine reale und schmerzhafte Realität ist und dass die staatlichen Sicherheitsnetzprogramme die Bedürfnisse derjenigen, die unserem Land dienen, nicht angemessen erfüllen. Das Ausmaß und die Schwere der Ernährungsunsicherheit für Militärfamilien haben sich durch die COVID-19-Krise noch verschlimmert."

Biden und weite Teile des US-Kongresses wollen laut Stars and Stripes ein solches Hilfsprogramm zur Bekämpfung von Armut und Hunger in der US-Militärs auflegen. Jedoch sind die US-Gesetzgeber sich uneinig darüber, wie großzügig die vorgeschlagene Hilfe ausfallen soll. Selbst das Weiße Haus hat erklärt, es sei in dieser Frage unentschlossen.

Während US-Bürokraten über die Details streiten, deuten Umfragen unter US-Militärangehörigen und ihren Ehepartnern darauf hin, dass Tausende von ihnen nicht genug Geld verdienen, um für sich und ihre Angehörigen angemessene Lebensmittel zu kaufen, so das Militärmagazin weiter. 

Eine Studie des Beratungsnetzwerks für US-Militärfamilien von 2019 befragte 7.785 Militärangehörige, darunter fast 4.000 im aktiven Dienst. Ganze neun Prozent der Befragten im aktiven Dienst gaben in einem Fragebogen an, dass sie an Hunger leiden.

Eine Umfrage der Nationalen Militärischen Familienvereinigung der USA ergab, dass 34 Prozent der Ehepartner infolge der COVID-19-Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren und weitere 25 Prozent als Folge davon ihre Arbeitszeit gekürzt haben.

In dem Brief an Biden heißt es weiter: "Jüngste Aufzeichnungen des Pentagons zeigen, dass im Schuljahr 2018-19 ein Drittel der Militärkinder an vom Pentagon betriebenen Schulen in den USA Anspruch auf kostenlose oder ermäßigte Schulmahlzeiten hatten."

Dieses Jahr war ein schwieriges für das US-Militär. Die "woke", also gezielt auf nicht diskriminierende Sprache achtende, Rekrutierungskampagne der US-Army kam nicht gut an, gefolgt von der katastrophalen Niederlage der USA in Afghanistan. Jetzt haben viele Militärangehörige in den unteren Rängen eindeutig Schwierigkeiten, sich die Grundversorgung zu leisten.

Aber es gibt doch einen Lichtblick in den Vereinigten Staaten, nur nicht für Soldaten. Wie das US-Magazin Time Ende April feststellte, sind die 15 reichsten US-Amerikaner seit Beginn der Pandemie um über 400 Milliarden Dollar reicher geworden.

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