In einem Artikel hat die CNN-Journalistin Julia Horowitz ihr Bedauern geäußert, dass die USA wegen des Truppenabzugs aus Afghanistan Mineralien im Wert von über eine Billion Dollar zurückgelassen hätten, während diese Ressourcen auf der Welt eigentlich "dringend benötigt" werden. Horowitz zufolge hätten US-Militärbeamte und Geologen noch im Jahr 2010 erklärt, Washington würde schätzbare Mineralien zurücklassen, wenn die US-Truppen Afghanistan nach 20 Jahren verlassen werden.
Afghanistan verfüge nach Angaben von US-Wissenschaftlern über seltene Ressourcen wie zum Beispiel Lithium, das unter anderem in wichtigen Bereichen wie zur Herstellung von erneuerbaren Batterien und der Produktion von Elektroautos verwendet wird. Horowitz befürchtet, dass Staaten wie China schließlich einen Weg finden könnten, mit den Taliban über diese Ressourcen zu verhandeln. Die Autorin räumt jedoch ein, dass dies angesichts der anhaltenden Sicherheits- und Stabilitätsrisiken in Afghanistan höchst unwahrscheinlich sei.
Der Artikel sorgte für Diskussion und Kritik in den sozialen Netzwerken. Viele Nutzer werfen der CNN vor, den Krieg voranzutreiben und das Leben der US-Soldaten und Zivilisten in Afghanistan vergessen zu haben:
"US-Medien wechselten von 'Denk an alle Frauen und Kinder, die wir in Afghanistan verlassen' zu 'Denk an Lithium und andere Mineralien, die wir in Afghanistan verlassen' in nur drei Tagen."
"Wir müssen in Afghanistan einmarschieren wegen der Frauen… Nein, niemand wird das kaufen… Okay, okay, lass mich etwas Besseres ausdenken. Ja. Batterien. Wir müssen das unterdrückte Lithium für unsere erneuerbaren Batterien befreien… Denken Sie nicht an arme Techunternehmen?"
Während des Truppenabzugs der USA und der NATO aus Afghanistan hatten die Taliban-Milizen eine großangelegte Offensive im Land gestartet und einen Großteil der Territorien erobert. Am Sonntag marschierten sie in die Hauptstadt Kabul ein und erklärten ein Ende des 20-jährigen Krieges. Der US-Regierung wird vorgeworfen, afghanische Bürger, die mit westlichen Truppen zusammengearbeitet haben, den Taliban zu überlassen.
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