Fast die Hälfte der US-Bürger: Krieg in Afghanistan war ein Fehler

Den Einsatz der US-Truppen in Afghanistan sehen 47 Prozent der US-Bürger als einen Fehler an. Unter den befragten Demokraten sind es sogar 56 Prozent. Die USA wollen ihre Truppen bis Ende August vom Hindukusch abziehen.

Wie das in den USA ansässige Meinungsforschungsinstitut Gallup mitteilt, sind 47 Prozent der US-Bürger der Meinung, dass die Beteiligung der USA am Krieg in Afghanistan ein Fehler war. Erst kurz vor der Umfrage hatten die USA den Abzug der meisten ihrer Truppen aus Afghanistan angekündigt. Ende August soll dieser endgültig abgeschlossen sein.

Die Soziologen führen Daten aus einer Umfrage vom 6. bis 21. Juli 2021 an, bei der 1.007 Bürger über 18 Jahre in 50 US-Bundesstaaten und dem District of Columbia befragt wurden. Die statistische Abweichung liegt bei vier Prozent bei einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent.

Seit dem Jahr 2001 führt Gallup eine Umfrage zu diesem Thema durch. Im Jahr 2014 bezeichneten mit 49 Prozent eine Rekordanzahl von US-Amerikanern den Krieg am Hindukusch als einen Fehler. 

Je nach Parteizugehörigkeit gehen die Meinungen auseinander: 56 Prozent der Demokraten, 29 Prozent der Republikaner und 54 Prozent der Unabhängigen gaben bei der jüngsten Umfrage an, den US-Krieg in Afghanistan als einen Fehler zu sehen. Gleichzeitig wird betont, dass im Mai 2011 weniger als die Hälfte der Demokraten den Krieg als einen Fehler bezeichnet hatten, nachdem der Gründer der Terrorgruppe Al-Qaida Osama bin Laden in Pakistan getötet worden war.

Gallup-Umfragen, die die Wahrnehmung der US-Bürger zu früheren Kriegen einschließlich in Irak, Vietnam und Korea verfolgen, stellten fest, dass zu einem gegebenen Zeitpunkt die Mehrheit der Befragten diese Kriege als Fehler wahrnahmen. In Bezug auf Afghanistan war dies allerdings bisher nie der Fall.

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