"Right Wing Death Squad" – US-Soldat plante zusammen mit Komplizen Morde an Schwarzen und Politikern

Einem Bericht der Plattform "The Daily Beast" zufolge hatten der mittlerweile aus dem Dienst entlassene US-Marinesoldat Travis Owens und seine zwei Mitbeteiligten Schwarze, Drogenabhängige und Politiker der Demokraten im Visier. Nur gegen einen der drei Männer wurde bislang Anklage erhoben.

Laut dem Bericht von The Daily Beast, der sich auf Unterlagen des FBI stützt, brachten die Aussagen eines Informanten die Ermittlungen Ende August 2019 ins Rollen. Der Informant soll in einer eidesstattlichen Erklärung darüber berichtet haben, dass es in einer Facebook-Chat-Gruppe mit dem Namen "Right Wing Death Squad" ("Rechte Todesschwadron") mit den drei Männern um "rassistisch motivierten Extremismus" und "Gewalt gegen Minderheiten" gegangen sei.

Dem Bericht zufolge besprachen die drei Männer in dem Chat auch konkret die Besorgung von Schnellfeuerwaffen, Raketenwerfern und Sprengstoffen. So soll Owens damit geprahlt haben, dass er "genug C4-Sprengstoff besorgen könne, um den Job zu tun". Mit "Job" waren Mordanschläge auf Schwarze, Drogenabhängige, aber auch Politiker gemeint. Konkret soll der Name der schwarzen US-Senatorin Stephanie Flowers aus Arkansas als mutmaßliches Opfer genannt worden sein.

Doch offenbar richtete sich der Hass der Gruppe auf die US-Demokraten insgesamt, wie ein Chat-Beitrag belegt. In diesem heißt es:

"Just fucking McVeigh the DNC!"

DNC steht für "Democratic National Committee" und ist die nationale Organisation der Demokratischen Partei der USA. Timothy McVeigh war ein ehemaliger US-Soldat, der 1995 in Oklahoma City einen Bombenanschlag auf ein Gebäude verübte, in dem sich Büros verschiedener US-Bundesbehörden befanden. Bei dem Anschlag kamen 168 Menschen ums Leben. Über 800 wurden zum Teil schwer verletzt. McVeigh wurde 2001 hingerichtet.

Einer der drei Männer, die in dem Facebook-Chat Anschläge planten, soll eine Verbindung zu der US-Neonazi-Gruppe "Atomwaffen Division" haben, die zum Sturz der US-Regierung aufruft. Trotz der scheinbar fortgeschrittenen Ermittlungen und Hausdurchsuchungen wurde laut The Daily Beast bisher nur gegen einen der drei Männer Anklage erhoben. Dabei handelt es sich nicht um Owens, der jedoch die US-Marines verlassen musste.

Ein Sprecher der US-Marines sagte gegenüber The Daily Beast:

"Die Teilnahme an extremistischen Organisationen oder Aktivitäten ist ein Verstoß gegen die Befehle des Verteidigungsministeriums und des Marine Corps und führt zu einer obligatorischen Trennung nach dem ersten begründeten Vorfall."

Das Marine Corps sei klar in seiner Haltung, was Rassenhass oder Extremismus angehe. Laut dem Sprecher gebe es im Marine Corps keinen Platz für beides. Die Stärke der US-Marines beruhe auf der "individuellen Exzellenz eines jeden Marines", die unabhängig von seiner Herkunft sei.

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