Ein Angehöriger der kanadischen Streitkräfte wurde angeklagt, Beteiligte an der Verteilung von Impfstoffen zum Ungehorsam angestiftet zu haben, teilte das kanadische Verteidigungsministerium mit. Der Offiziersanwärter Ladislas Kenderesi wurde angeklagt, weil er versucht haben soll, andere Personen zur Teilnahme an einer Meuterei zu überreden "und weil er sich in einer skandalösen Art und Weise verhalten haben soll, die eines Offiziers unwürdig ist".
Kenderesi wurde am 12. Mai vom Nationalen Ermittlungsdienst der kanadischen Streitkräfte im Zusammenhang mit einer Anti-Lockdown-Kundgebung in Toronto am 5. Dezember 2020 angeklagt.
"Eine Untersuchung wurde kurz danach eingeleitet, und die Uniform des Individuums wurde im Dezember 2020 eingezogen", teilten die kanadischen Streitkräfte mit, wie die Global News am Dienstag berichteten.
Filmmaterial zeigt Kenderesi, wie er auf der Bühne zu der Menge spricht, bei der Veranstaltung im vergangenen Jahr in seiner Militäruniform und mit seinem Namensschild.
Er dankte den Versammelten dafür, dass sie den "Mut" hatten, zu kommen und der Regierung zu sagen, dass die "Tyrannei nicht über die Kanadier herrscht".
Er nannte das Vakzin gegen COVID-19 einen "Killer-Impfstoff" mit unbekannten Nebenwirkungen und forderte aktive Soldaten, LKW-Fahrer und andere in der Impfstoffverteilung Beteiligte auf, diese Arbeiten einzustellen.
"Ich bitte die Militärs, die Dienste, LKW-Fahrer, Ärzte, Ingenieure, was auch immer Sie sind: Nehmen Sie diese rechtswidrige Anordnung zur Verteilung dieses Impfstoffs nicht an."
Kenderesi, der ein Angehöriger des Reserve Cadet Instructor Cadre in Ontario ist, wird nun gemäß dem National Defence Act angeklagt.
Die Anklage gegen ihn ist die erste dieser Art, die von den kanadischen Streitkräften seit Jahrzehnten erhoben wird, wie der Ottawa Citizen berichtet.
Der Sprecher des Verteidigungsministeriums Dan Le Bouthillier sagte, dass sich die Anklage derzeit im Überweisungsverfahren der Militärgerichtsbarkeit befindet. "OCdt Kenderesi wurde nach dem Vorfall im Dezember 2020 von der Ausübung seiner militärischen Pflichten entbunden", sagte Le Bouthillier.
Auf einer GoFundMe-Seite, die eingerichtet wurde, um die Anwaltskosten des Offiziers zu finanzieren, hieß es, dass Kenderesi bei einer Verurteilung wegen der angeblichen Straftat mit bis zu lebenslanger Haft rechnen müsse.
Le Bouthillier sagte jedoch, wenn er es wünsche, habe Kenderesi kostenlosen Zugang zu einem Anwalt, der vom Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellt wird.
Anwalt Michel Drapeau sagte, die Anklage wegen Meuterei in den kanadischen Streitkräften sei unerhört in der Neuzeit. "Sie müssten wahrscheinlich zurückgehen bis in die späten 1940er Jahre", um einen ähnlichen Fall zu finden, sagte Drapeau, ein pensionierter Oberst, der auf Militärrecht spezialisiert ist.
Die Verteidigung von Kenderesi meint jedoch, eine solch schwere Strafe sei sehr unwahrscheinlich.
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