Als Reaktion auf vermeintliche Cyberangriffe und Einmischung in die US-Wahlen, für die Washington Moskau verantwortlich macht, erwägt die Regierung unter US-Präsident Joe Biden neue Sanktionen. Dies berichtet Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise.
Das Weiße Haus hat mittels einer vom US-amerikanischen Unternehmen SolarWinds entwickelten Software eine Untersuchung von Daten über angeblich feindliche Handlungen Moskaus und einen Hackerangriff auf Regierungsbehörden abgeschlossen. Laut Bloomberg wird eine Reaktion der USA wahrscheinlich mehrere Elemente enthalten, darunter Sanktionen gegen Personen, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahestehen, sowie gegen Behörden, die mit der Einmischung in die Wahlen in Verbindung stehen sollen.
Biden beauftragte die Untersuchung während seiner ersten Tage als Präsident. Damals nannte er vier Schwerpunkte: Einmischung in die US-Wahlen, Berichte über eine von Russland angebotene Belohnung für die Ermordung von US-Soldaten in Afghanistan, Hackerangriffe und die Vergiftung des russischen Oppositionellen Alexei Nawalny.
Im März hatte Biden in einem Interview mit ABC News angekündigt, Putin werde für die Einmischung in die Präsidentschaftswahlen "bezahlen" müssen. Zudem bejahte er die Frage, ob er Putin für einen Mörder halte. Der US-Präsident sagte damals:
"Wir hatten ein langes Gespräch. Ich kenne ihn relativ gut. Und das Gespräch begann mit der Tatsache, dass ich sagte: 'Ich kenne Sie und Sie kennen mich. Wenn ich feststelle, dass dies [Hackerangriffe und Einmischung in die Wahlen] passierte, dann seien Sie bereit'."
Im Dezember wurde ein großangelegter Hackerangriff bekannt, der auch auf Netzwerke der US-Regierung abzielte. Bloomberg berichtete, dass die Netzwerke von mindestens 200 Organisationen gehackt worden wären, darunter des Finanzministeriums, des Energieministeriums und der Telekommunikationsbehörde der USA.
Russland hat Vorwürfe, man würde in Wahlen eingreifen, Kritiker vergiften und Belohnungen für den Mord an US-Soldaten anbieten, wiederholt zurückgewiesen. Dmitri Peskow, Pressesprecher des russischen Präsidenten, bezeichnete diese Anschuldigungen als "blinde Russophobie".
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