Mann rammt Polizeisperre am US-Kapitol – Mehrere Tote

Ein Mann ist am Freitagnachmittag (Ortszeit) mit einem Auto am US-Kapitol in der Hauptstadt Washington in eine Absperrung gefahren und hat dabei mehrere Polizisten verletzt. Ein Beamter starb anschließend im Krankenhaus aufgrund seiner Verletzungen. Auch der Amok-Fahrer ist inzwischen tot.

Nach seiner Tat wurde der Verdächtige festgenommen und wegen Verletzungen ebenfalls ins Krankenhaus gebracht, wie die Polizei des Kapitols am Freitag über Twitter erklärte. Wegen des Zwischenfalls an der sogenannten nördlichen Barrikade seien umliegende Straßen gesperrt worden, hieß es weiter. Später erlag der Festgenommene den Schussverletzungen, die ihm Polizeibeamte zugefügt hatten. 

Der Polizeichef der Hauptstadt, Robert Contee, erklärte, ersten Erkenntnissen zufolge scheine die Tat keinen terroristischen Hintergrund zu haben. Der nach dem Angriff von Polizeibeamten angeschossene Verdächtige sei der Polizei nicht bekannt gewesen.

Der US-Kongress wurde wegen des Zwischenfalls zwischenzeitlich abgeriegelt, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Der Kongress hatte allerdings am Freitag keinen Sitzungstag, deswegen dürften kaum Senatoren oder Abgeordnete in dem Komplex gewesen sein.

Videoaufnahmen vom Tatort zeigen ein schwarzes Auto, das gegen eine der Sicherheitsbarrieren krachte.

Die Schüsse, die zu hören waren, stammen offenbar von Sicherheitskräften, die das Feuer eröffneten und den Verdächtigen tödlich verletzten, nachdem er Berichten zufolge mit einem Messer aus dem Auto gestiegen war. 

Reporter im Kapitol filmten einen Hubschrauber der US-Parkpolizei, der auf dem Rasen vor dem Osteingang landete. Es war jedoch nicht klar, ob es sich um ein Fluggerät zur medizinischen Evakuierung handelte oder nicht.

Der Vorfall vom Freitag ist die erste echte Sicherheitsbedrohung seit dem sogenannten Sturm auf das Kapitol vom 6. Januar – bisher gab es mehrfach Alarme wegen "verdächtiger Pakete", die sich stets als Fehlalarm herausstellten. An jenem Tag war eine Menge von Anhängern des damaligen Präsidenten Donald Trump in das Gebäude eingedrungen und hatte die gemeinsame Sitzung des Kongresses unterbrochen, bei der die Wahl des Demokraten Joe Biden zum Präsidenten bestätigt werden sollte. Vertreter der Demokratischen Partei hatten den Sturm als "Aufstand" angeprangert und versucht, Trump deswegen anzuklagen und des Amtes zu entheben.

Nach der Räumung des Kapitols wurden etwa 25.000 Angehörige der Nationalgarde eingesetzt, um Bidens Amtseinführung sowie das Kapitol vor Bedrohungen zu schützen. Eine äußere Umzäunung mit Stacheldraht rund um das Kapitol wurde erst unlängst wieder entfernt. 

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